Category Archives: Unterwegs

Es gibt Automarken, denen ich aus verschiedenen Gründen sehr kritisch gegenüberstehe und die ich nicht kaufen würde. Nun stellt sich – ebenfalls aus verschiedenen Gründen – das Problem nicht, dass ich ein Auto auslesen müsste. Ein Autokauf ist kein Thema. Durchspielen kann man es ja trotzdem, ganz unabhängig vom Budget.
Dacia geht gar nicht: Rein von den Formen her passt da nicht viel zusammen. Lamborghini: Die Formsprache ist mir viel zu protzig und eckig und gefällt mir halt nicht (im Gegensatz zum Beispiel zu Ferrari). Die ganzen SUVs aller Art: Nein! Fiat: Weil Fiat.
Wobei es ein wirklich sehr stilvolles Fiat-Modell gibt. Den Fiat 500. Bei uns im Dorf steht ein solches Auto in pink rum, was in meinen Augen wiederum gar nicht geht. Aber der schwarze Fiat 500 mit Alu-Felgen, der heute früh bei uns am Bahnhof stand, hat schon sehr viel für sich. Ein Kult-Auto halt.
Wenn Fiat, dann Fiat 500 …

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Es ist ja wirklich so: Wenn man von mir zu Hause normal schnell weggeht, schafft man es gut in sieben, wenn man etwas zügiger unterwegs ist in sechs Minuten zum Bahnhof.
Wenn man normal schnell geht. Es kommt jedoch vor, dass ich zu früh dran bin, ins Schlendern gerate, den Kohlmeisen lausche und sehr gemütlich meines Weges gehe.
So war es auch heute: Noch ein Stück entfernt vom Bahnhofplatz, war es bereits 6:41 Uhr, und mein Zug würde um 6:43 Uhr abfahren. Meiner Gewohnheit folgend, musste ich in diesen zwei Minuten jedoch nicht nur zum Perron, sondern auch diesem entlang bis zur Spitze des Zuges gelangen.
Die Tatsachen spielten mir jedoch in die Hände: Die S11 fährt bei uns nie pünktlich. Ich war also knapp, für meinen morgens üblichen Standort beim Einsteigen eigentlich zu spät. Die S11 fuhr jedoch heute drei Minuten zu spät.
ich darf diese drei Minuten Pufferzeit jetzt einfach nicht als gegeben anschauen, sonst komme ich wirklich mal zu spät …

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Letzthin feierte ein Kollege von mir aus jüngeren Jahren seinen 50. Geburtstag.
Wenn ich Geburtstag feiere, dann gibt es höchstens „Open House“ mit klar umrissenem Publikum. Die verrückteste Art, wie meine Frau und ich gefeiert haben, war, als wir genau an unserem 100. Geburtstag verschiedene Freunde einluden und mit ihnen einen schönen Abend verbrachten.
Ädu jedoch, so heisst der erwähnte Mann, feierte im McDonald‘s. Genau genommen nicht in einem McDonald‘s, sondern in fünf davon. Montag bis Freitag, jeweils von 10:00 bis 20:00 Uhr, total 50 Stunden.
Die Einladung postete er auf Facebook und Instagram und wies darauf hin, dass man das Essen selbst bezahlen müsse, er sich aber auf das Zusammensein freue.
Als ich am Freitag vorbeiging, war er da, ganz entspannt mit zwei Kollegen, die sich bald verabschiedeten. Ich kam zusammen mit einem anderen Mann an, den ich auch von früher kenne. Weitere Leute kamen dazu; nach einer Weile verabschiedete man sich wieder, machte den Nächsten Platz. Es war ein Kommen und ein Gehen, friedlich und zwanglos.
Wenn ich ein Fest so organisieren würde, sässe ich wohl die längste Zeit alleine da. So viele Freunde und Kollegen wie Ädu habe ich nämlich definitiv nicht. Ich muss jedoch sagen:
Für mich stimmt es so.

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Als ich gestern früh zum Bahnhof kam, zeigte der Monitor eine Verspätung meiner S11 um drei Minuten an. Die Verspätung wuchs, es kam kein Zug. Stattdessen fuhr dann die S26, ziemlich pünktlich, um 06:55 Uhr. Dichtestress.
Zwischen Winterthur Grüze und Winterthur Seen, so konnte man lesen und hören, blockierte ein Zug die Strecke. Die Strecke war unterbrochen.
Das Letzte, was die am Bahnhof Seen gebraucht hätten, wäre wohl ein zusätzlicher gestrandeter Doppelstock-Zug gewesen. Meine S11, so nehme ich an, stand noch in Wila, weit weg vom Geschehen.
Der Stadtbus nahm uns Pendler gnädigst auf und brachte uns zum Hauptbahnhof.
Am Hauptbahnhof angekommen, empfing uns auf dem grossen Screen die Endmeldung. Die Störung war behoben worden. Währenddessen hatten wir vom unter anderem das Depot, die Gewerbeschule und das alte, ehrwürdige Technikum gesehen. Fast schon touristisch, in Winterthur, im Winter.
Winterthurismus eben …

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Wegen einer IT-Störung seien sämtlliche akustischen und optischen Systeme gestört, die die Kunden informieren würden, beziehungsweielse, wie es da stand, die Kundeninformationssystrme. Man solle die Abfahrtsplakate und die Anschriften am Zug beachten.
Unterdessen ist jedoch sogar am beschaulichen Bahnhof Rämismühle-Zell das Abfahrtsplakat elektronisch. Wenn es also auch zentral gesteuert wird, war es vielleicht ebenfalls gestört.
Zum Glück – wurde jedenfalls behauptet – waren wenigstens die Züge richtig angeschrieben.
Schade, hat man die alten Klapptafeln an den Zügen ausrangiert, die früher jeweils von den Bahnhofvorständen an den Endstationen umgeklappt wurden.
Ganz analog, von Hand, ohne IT-Unterstützung …

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Seit mindestens einer Woche steht an unserem Bahnhof – weit entfernt von den Veloständern – ein Velo. Ein Bahnhofsvelo sozusagen. Obwohl: Es sieht sehr viel besser aus als jedes durchschnittliche Bahnhofsvelo. Bei jenen steht bekanntlich die Funktion – seinen Besitzer von zu Hause zum Bahnhof und wieder zurück bringen – weit über der Form: So gut beieinander, dass man es einigermassen gut fahren kann, aber nicht so gut aussehend, dass es sich lohnen würde es zu stehlen.
Nun – dieses Velo hier ist von diesem Zustand noch weit entfernt. Es sieht jedenfalls noch recht passabel aus.
Die Plüsch-Maus, die letzten Donnerstag auf seinem Sattel platziert worden war, peppte das Bild zusätzlich auf.
Wem das Ganze – Velo und Maus – wohl gehört?

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Im Winterthurer Hauptbahnhof hat man bei der neuen Unterführung genau zwei Möglichkeiten, von einem Perron zum anderen zu gelangen: Über die Treppe oder mit dem Lift.
Da wir aus den Ferien mit einem grossen und einem kleinen Koffer unterwegs waren, nahmen wir den Lift. Zum ersten Mal, seit die Unterführung eröffnet wurde.
Ein schöner Lift, das muss ich sagen: Ganz in Chromstahl gehalten und mit viel Glas. Und, vor allem: Gross! Auswendig weiss ich es nicht mehr, und aufgeschrieben habe ich es mir auch nicht, aber wenn ich mich richtig erinnere, haben laut Tafel im Lift 28 Leute Platz.
Oder eben auch zwei Personen mit ihren Koffern …

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Als die Nummerierung der Fernverkehrszüge vereinheitlicht – oder überhaupt erst eingeführt? – wurde, wurde ganz klar kommuniziert: InterCitys haben einstellige, InterRegio-Züge hingegen zweistellige Zugsnummern. Weiter entsprachen die Nummerierungen der ICs zumindest zu Beginn einigermassen den Autobahn-Nummern, deren Verlauf sie folgten: IC1 St. Gallen-Genf, IC2 von Basel ins Tessin, I3 Zürich-Chur.
Ganz so stringent scheint das nicht mehr zu sein: Von Thun Richtung Zürich war früher immer der IC8 unterwegs. Wir jedoch fanden uns am Ende unserer Ferien im IC 81 wieder. IC81! Zweistellig, und erst noch eine solch hohe Zahl! Sehr merkwürdig.
Ich hätte das kopfschüttelnd so stehen lassen und mich gewundert, wenn mich nicht vorgestern ein befreundeter Lokführer aufgeklärt hätte:
Der IC8 fährt von Zürich via Bern und Thun nach Brig, während der IC81 ab Thun dem See entlang nach Interlaken fährt. Die nachgestellte 1 ist also sozusagen das Unterscheidungsmerkmal.
Wahrscheinlich für den Lokführer, damit er weiss, wo er abbiegen muss …

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Auf dem Heimweg von Adelboden machten wir in Thun Halt. Wir wollten einerseits einkaufen, anderseits aber auch etwas Spezielles essen gehen.
Wer gerne Meringueschalen, das luftige Gebäck aus Eiweiss und Zucker, isst, dem sei das Restaurant und Hotel Kemmeriboden Bad in der Nähe von Schangnau im Quellgebiet der Emme empfohlen.
Dieses jedoch wurde letzten Sommer Opfer einer grossen Havarie, als ebendiese Emme über die Ufer trat und einige der alten Räumlichkeiten, darunter Küche und Restaurant, mit einer dicken Schicht zähen Schlammes füllte. Das Hotel musste schliessen; bald begann ein emsiges Treiben, als mit vereinten Kräften die Reparatur- und Sanierungsarbeiten in Arbeit genommen wurden, auf dass es baldmöglichst wieder eröffnet werden kann.
In dieser Zeit, bis zur Wiedereröffnung, ist das Restaurant sozusagen „im Exil“ – eben, in Thun. Ein kleiner Vorteil des Ganzen: Man kann die berühmte „Kemmereibodenbad-Merängge“ mit „Chäserei-Nidle“ in einem winzigen Bistro in Thun essen und braucht keinen Tagesausflug in die – landschaftlich ebenfalls wunderschöne – Biosphäre Entlebuch und ins oberste Emmental, dorthin, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, zu unternehmen.
Wir assen nur einen gemischten Salat (riesig!) voraus, um den Boden zu haben für eine Baby-Merängge mit Vanille-Glacé (meine Frau), bzw. eine kleine Merängge (ich). Wobei „klein“ so zu verstehen ist, dass nur eine der monströsen Riesenmeringues mit einer Fülle von Doppelrahm gereicht wurde, und nicht zwei davon.
Ich wusste, worauf ich mich einliess, und mit gemächlichem Essen, Biss für Biss genossen, war es zu schaffen.
Eine Köstlichkeit!

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Irgendwo in der Schweiz ein Postauto zu sehen, ist im Allgemeinen nichts Aussergewöhnliches. Fast jeder Winkel der Schweiz ist, wenn nicht mit einer Bahn, dann zumindest mit einem Postauto erschlossen.
In Adelboden jedoch läuft das anders: Der öffentliche Verkehr ist durch und durch rot. Die roten Busse des Automobilverkehrs Frutigen-Adelboden bedienen die Strecke Frutigen-Adelboden (logisch, eigentlich), die Strecke Frutigen-Kandersteg durch die Dörfer und weitere Strecken. Der Skischulbus in Adelboden ist auch rot.
Nichtsdestotrotz stand letzte Woche mal ein Postauto in der Einstellhalle in Adelboden. Was es da oben wohl verloren hatte?
Vom Aussehen her war es ein ganz normales Postauto, mit einer kleinen Besonderheit: Links vorne aufgemalt sind die vier Wappen der Kantone Bern, Tessin, Uri und Wallis. Was das wohl bedeutet?
Ist das eventuell ein Ausflugs-Postauto für Pässefahrten? Wobei ganz klar zu erwähnen ist:
Der Hahnenmoospass in Richtung Lenk ist momentan verschneit …

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