Hof Zuort
Weiter oben im Tal eine angenehme Abwechslung: Das Tal weitete sich und machte Platz für eine etwas weitere Gegend und eine grössere Waldlichtung. Verschiedene Häuser tauchten auf und lockten uns zu sich. Beim grössten Haus, dem Gasthaus Hof Zuort, kehrten wir ein. Dank des beinahe einheimischen Kochs – er sei scheints Südtiroler – gab‘s typische Engadiner Küche: Einen Zuorter-Teller mit geräuchtem Fleisch, Salsiz und Bergkäse für meine Frau sowie deftige Capuns für mich. Eine Wonne! Dass wir uns vom köstlichen…
Das Val Sinestra hinauf
Von Sent aus auf der selben Höhe auf der Strasse weiterfahrend, verengt sich diese zusehends und führt in ein enges Tal hinein. Ein Kreuzen ist nur noch an wenigen Stellen möglich. Und doch fährt da regelmässig, mehrmals täglich, ein Postauto durch. Am Ende der Strasse tut sich das Val Sinestra auf, mit einem riesigen Hotel, das irgendwann Anfang letztes Jahrhundert gebaut worden ist. Im Sommer und im Winter, jeweils zur Hochsaison, – aber das tut hier nichts zur Sache –…
Menschen gehen
Immer wieder mal sieht man Häuser, bei denen irgendein mehr oder weniger sinnvoller Spruch an der Wand oder über der Tür angebracht ist. „Herr, segne dieses Haus“ zum Beispiel, „Carpe diem“ oder auch die Namen der Personen, die bei der Renovation dabei waren oder gar das Haus irgendwann mal gebaut hatten. Oberhalb der Tür des Hotels Tarasp in Tarasp steht: „Menschen gehen – Orte bleiben“. Mag sein, dass das im grossen Ganzen stimmt, aber dieser Ort hier bleibt nicht wirklich:…
Tarasp
Ursprünglich war geplant gewesen, dass wir auf der Wanderung durch die Clemgiaschlucht – wie in früheren Jahren – in der Schlucht rechterhand in die Höhe stechen und via Avrona nach Tarasp wandern würden. Dies war jedoch nicht möglich gewesen, und so holten wir den letzten Teil der Wanderung nach, indem wir von Tarasp via Laj Nair und Avrona wieder nach Tarasp wanderten. Einfach herrlich, diese Landschaft, diese Aussicht auf die Berge. Erschreckend jedoch, von oben her zu sehen, was während…
Ein spezielles Abendrot
Die Sonne geht von Sent aus gesehen jeweils gegen das Oberengadin hin unter. Sonnenuntergänge sieht man von unserer Ferienwohnung her nicht direkt, aber man sieht, wie die letzten Sonnenstrahlen noch die Unterengadiner Berge beleuchten, bevor sie langsam erlöschen. Bei Abendrot sind ebenfalls die Auswirkungen zu sehen: Zum Beispiel die in allen Farben leuchtenden Schönwetterwolken. Eines Abends war es in den Sommerferien tatsächlich wieder mal so, dass ein besonders intensives Abendrot glühte. Ich konnte nicht umhin und fotografierte das Naturphänomen in…
Ein Rundgang durch Sent
Als ich mal eine Stunde Zeit hatte, machte ich mich in Sent auf eine kleine Fotosafari. Erstaunlich, was man sieht, wenn man hinsieht! Riegel bei der Kirchentür, typische Engadiner Hauseingänge, ausgediente Mühlsteine, das „Bunker-Atelier“ des Künstlers Not Vital, schmale Durchgänge zwischen zwei Häusern, einen Stiefelabstreifer, und so weiter. Von einem Teil der Fotos wissen wohl nicht mal Einheimische, wo sie entstanden sind …
In der Clemgia-Schlucht
Die Clemgia ist der Bach, der durch das Val S-Charl und bei Scuol in den Inn fliesst. Das Tal, und auch der Bach, hat in den letzten Jahren viel erlebt: Unwetter, Murgänge, Verschüttungen. Wer das Tal vor 2018 das letzte Mal besucht hat, wird es heute stellenweise fast nicht mehr wieder erkennen. Zuunterst fliesst die Clemgia durch eine Schlucht. Diese war durch die Unwetter ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden und deshalb lange nicht zugänglich. Mit grossem Aufwand wurde der…
Dem See entlang
Auch das Oberengadin ist sehr schön. Vom Charakter her ganz anders als das Unterengadin, weiter und geprägt von den drei verhältnismässig grossen Seen: Silser-, Silvaplaner- und St. Moritzersee. Die Wanderung von Sils Maria nach Silvaplana sei sehr schön, hatten wir uns sagen lassen. Deshalb nahmen wir die Fahrt mit Postauto, Zug und nochmals Postauto auf uns und fuhren zum Startort dieser Wanderung. Tatsächlich: Der See – der mittlere der drei – ist schön, von einer speziellen fast schon smaragdgrünen Farbe.…
Die Riesenfliege
In unseren Ferien im Unterengadin unternahmen wir kürzere und längere Ausflüge, wanderten fast täglich eine Strecke und assen hie und da auch auswärts zu Mittag, zum Beispiel im Bergrestaurant Prui oberhalb Ftan. Mit Fliegen, die beim Mittagessen auf einer Restaurant-Terrasse auftauchen, kann man verschieden umgehen, vor allem auch mit solchen Riesenfliegen, wie sie da unterwegs waren. Diejenige jedenfalls, die sich auf unserem Brotkorb niederliess, verscheuchte ich nicht sofort. Stattdessen hielt ich sie auf einer Foto fest. Ein faszinierendes Tier!