Category Archives: Unterwegs

Am Samstag war in Winterthur am (oberen? unteren? Wo ist da die Grenze?) Graben viel los: Swissmilk hatte ein riesiges Zelt aufgestellt; Milchshake und Milchkaffee wurden gratis ausgeschenkt, für die Kinder gab es Kinderschminken. Eine friedliche, fröhliche Atmosphäre herrschte.
Unweit davon, aber in sicherem Abstand, war ein einzelner Tisch platziert worden: Der „Verein gegen Tierfabriken“ machte Stimmung gegen swissmilk, sprach sich gegen Viehhaltung und Milchproduktion aus und machte auch mit martialischen Bildern auf sein Anliegen aufmerksam. Daneben wurden auch Haferdrink, Mandeldrink und was der schönen Milchersätze mehr sind dargereicht. Das Ganze teilweise mit einer leidenden Miene, als ob sie persönlich betroffen wären – alle jedoch mit fast religiösem Eifer.
Verglichen mit dem Milchzelt eine wahrhaft armselige Darbietung …
(Personen durch KI und Langzeitbelichtung wegen Persönlichkeitsschutz wegretuschiert)

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Weil es so nahe war, unternahmen wir während unserer „Perlenhochzeits-Tage“ auch einen Ausflug nach Konstanz. Brauchen taten wir nichts wirklich, aber „lädele“, das schöne Wetter geniessen und sich im Einkaufszentrum inspirieren lassen liess sich gut auch dort.
In Konstanz gibt es – böse gesagt – eine Schweizer Enklave. Sie heisst „LAGO“ und ist ein riesiges Einkaufszentrum. Man hört dort neben Schweizerdeutsch und anderen Fremdsprachen nur selten Schwäbisch oder deutsche Standardsprache. Verblüffend eigentlich.
Sehr gut gefiel es uns am Hafen. Ob bei der „römischen“ Statue, die sich da drehte, oder im Café, wo wir „Zvieri“ assen: Der See war nahe, das Wetter zauberhaft.
Ein Genuss!

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Zwei Nächte verbrachten wir im Hotel Lilienberg oberhalb Ermatingen. Wir genossen das sagenhaft reichhaltige und vorzügliche Zmorge-Buffet, assen einmal auch am Abend im Hotel und bewunderten die wunderschöne Anlage mit perfekt geschnittenem Rasen, Plattenweg mitsamt kleiner Brücke durch eine künstlich angelegte „Wildnis“ sowie mit sauber gepflegten Stützmauern.
Arenenberg – früher Sitz Napoleons III. und heute Landwirtschafts-Ausbildungszentrum -, war nur einen Spaziergang entfernt. Auch dort: alles sehr gepflegt, wunderschön.
Abends ging die Sonne unter und malte wunderschöne Rot-, Orange- und Gelbtöne an den Horizont, die erst immer intensiver und dann dunkler wurden, um langsam zu verblassen.
Wir kommen wieder!

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Das vergangene Wochenende verlängerten wir aus aktuellem Anlass um zwei Tage: Meine Frau und ich feierten gestern Perlenhochzeit. Am Untersee genossen wir bei strahlendem Sonnenschein ein paar Tage der Auszeit. Wie sich in den nächsten Posts im Laufe der Woche noch zeigen wird, tat uns dies sehr gut: Mal auszuklinken und sich gemeinsam zu erholen, ist zwischendurch das einzig Richtige.
Zu Beginn und zum Abschluss unserer Reise erlebten wir Bahnreisen, die – gelinde gesagt – etwas „speziell“ waren:
Der IC8 von Winterthur nach Romanshorn war eine S-Bahn-Doppelstock-Komposition der ersten Generation (die mit der blauen Lok). Der Lautsprecher-Durchsage in Winterthur entsprach der Zug durchaus: Geänderte Formation, kein Speisewagen und kein Familienwagen.
Auf der Seelinie zwischen Romanshorn und Arbon hatten wir es gestern auf dem Rückweg hingegen mit einem speziellen Thurbo zu tun: Einer der Züge mit hölzernem Interieur nahm uns mit.
Welche schönen Dinge dazwischen geschahen, werde ich morgen erzählen.
Nur nicht zu ungeduldig …

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Am Sonntagnachmittag montierte ich wieder das grosse Objektiv an der Kamera und spazierte in Richtung Naturschutzgebiet. Dort würde es hoffentlich schöne Sujets geben, die sich einfangen liessen. Vögel zum Beispiel.
Tatsächlich tönte es von überall her: Von gefühlt jedem Baumwipfel pfiff und sang irgendein Vogel. Einzig sehen tat man keinen davon. Einen Vogel sah ich jedoch auf dem Himmerich-Weiher – einem künstlichen Weiher, angelegt wie ich glaube zu Zeiten der Industrialisierung – herumschwimmen. Ein Taucherli, ein Blesshuhn also, drehte gemütlich seine Runden. Zwischendurch tauchte es mal unter und gleich darauf wieder auf, um kurz darauf wieder gemütlich weiterzuschwimmen.
Ein friedlicher Anblick!

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Am Sonntagmorgen machte ich nach dem Besuch bei den Ziegen auch einen kurzen Abstecher zu den Kaninchen. Auch dort habe es – so war mir gesagt worden – Junge gegeben.
Tatsächlich: Zwei kleine Fellknäuel wagten sich abwechslungsweise ins Freie – das eine schwarz mit weisser Brust und weissen Vorderbeinen, das andere praktisch ausschliesslich schwarz. Sie waren ziemlich scheu und schreckhaft: ein natürlicher Instinkt.
Das Fotografieren durch den Maschendrahtzaun hindurch drohte nicht ganz einfach zu werden, da ja das Kaninchen und nicht der Zaun scharf sein und letzterer möglichst unsichtbar sein sollte.
Nun: Mit der Kamera auf das Kaninchen zu fokussieren und dabei den richtigen Abstand zwischen Kamera und Zaun zu halten, brachte den Erfolg – ganz ohne KI oder ähnliches.
Es lebe die „richtige“ Fotografie!

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In der ganzen Zeit, während der ich bei den Ziegen verbrachte – etwa eine halbe Stunde – standen zwei davon still auf einem Schachtdeckel und liessen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Es schien so, als genössen sie das Bad in der erst grad aufgegangenen Sonne und behielten gerne den Überblick. Jedenfalls standen sie am Platz mit der besten Übersicht über das Gelände.
Zwischendurch liessen sie sich kurz ablenken durch meine Nähe, aber zu viel mehr als zu einem gelangweilten, beinahe missbilligenden Blick liessen sie sich nicht hinreissen.
Wie lange sie wohl noch da stehen blieben?

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Wer schon länger mitliest, weiss: Wir wohnen auf dem Gelände eines Alterszentrums mit Alters- und Pflegeheim, Alterswohnungen und Hotellerie. Zudem gibt es auch einige Wohnungen für Familien und „Nicht-Alte“ wie uns.
Zudem – und dafür kommen die Leute zum Teil von weither – gibt es zwei Spielplätze, sechs Alpacas, eine Handvoll Ziegen, Minipigs und Kaninchen.
Am Sonntag machte ich mich relativ früh auf den Weg, um die kleinen Zicklein zu fotografieren, die in den letzten Wochen geboren worden waren. Später am Tag wäre das Licht schlechter, und auch wäre der Teil des Ziegengeheges, wo man sie gut fotografieren konnte, überrannt von einer Vielzahl kleiner Kinder.
Das kleinere der Zicklein schien noch zu schlafen. Das andere jedoch posierte tatsächlich freiwillig im Streiflicht – nicht ganz still zwar und auch zum Teil etwas verwirrt zwischen den grossen Ziegen hin- und hergeschubst, aber doch immer wieder auch ganz ruhig.
Auch dies: ein prächtiges Sujet.

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Alles begann damit, dass ich ein grosses Tele-Zoom für meine Spiegelreflex-Kamera gekauft hatte. Ein sehr grosses Tele: eines mit 200-500 Millimeter Brennweite. Occasion, versteht sich. Nicht sehr lichtstark, dafür sehr kompakt.
Am Freitagnachmittag hatte ich zum ersten Mal Zeit, das „Rohr“ auszuprobieren. Ohne Stativ, was einige Wackler mit sich brachte. Diese auszugleichen war Sache der kurzen Belichtung, des schnellen Autofokus und des Abstützens des Armes auf dem Oberkörper.
Ein Sujet, das es mir besonders angetan hatte, war eine Kohlmeise auf einem Baum. Sie sass da so friedlich, pfiff vor sich hin und kümmerte sich nicht um den Fotografen, der da unten krampfhaft versuchte, die Kamera wenigstens einigermassen ruhig zu halten.
Als die Meise dann schliesslich davon fortflog, hatte ich meine Foto im Kasten.
Wunderbar! Wunderbar!

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Gestern Abend, auf der Heimfahrt mit der S11, durchschnitt plötzlich, kurz vor Winterhur Seen, eine Stimme die gewohnte relative Stille: Der Lokführer meldete sich zu Wort.
Er erklärte uns Passagieren, dass wohl die automatischen Durchsagen ausgefallen seien. Deshalb mache er uns darauf aufmerksam, dass in Seen der hintere Zugsteil stehen bliebe und alle, die weiterfahren wollten, doch bitte kontrollieren sollten, ob sie sich wirklich im vordersten Zugsteil befänden. Zur Sicherheit lasse er während des Abkupplungsvorgangs die Türen geöffnet, auf dass man zur Kontrolle auch schnell aus- und wieder einsteigen könne.
Verschiedenste Leute standen auf und begaben sich hastig in Richtung Ausgang, um eben dies zu kontrollieren.
Als ob wir in Zürich oder Winterthur im vordersten Teil des Zuges eingestiegen wären und dann unterwegs weiter nach hinten teleportiert worden wären …

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