Beobachtet
Bei Baustellen, zumal bei Grossbaustellen, müssen immer wieder Strecken, Höhen und Winkel ausgemessen werden. Dafür braucht es spezielle, teure Instrumente und Apparaturen. Normalerweise sind diese Geräte mobil und werden dort aufgestellt, wo sie gerade gebraucht werden. Nicht so bei der Baustelle beim Bahnhof Winterthur: Dort ist ein Instrument – ein Theodolit – fix auf einem Pfahl montiert und mit einem kleinen Dach versehen. An einem Sonntag letzthin konnten wir ihn direkt, aus nächster Nähe, aus dem Zug hinaus begutachten. Was…
13:42 Rapperswil
Offenbar steht am Bahnhof Stadelhofen die Zeit still: Auf Gleis 3, so verkündet die Anzeigetafel, werde als nächster Zug die S15 nach Rapperswil fahren, die S15 um 13:42. Grundsätzlich wäre das bis vor ein paar Jahren zumindest absolut einfach zu erklären gewesen: Früher klapperten mechanische Anzeigen lautstark, um dann den nächsten Zug anzuzeigen. Dabei kam es vor, dass ein Teil hängen blieb und etwas verklemmt wurde. Jetzt aber, in Zeiten der Computer-Anzeigen, kann dies nicht der Fall sein. Das kann…
Keine Gleise
Übers Wochenende waren in den letzten Monaten in Winterthur jeweils die Gleise 3 und 4 unpassierbar für jegliche Züge. Die Gleise waren richtig unterhöhlt, statt Schotter waren unter der Woche jeweils Bretter und Platten verlegt. Am Wochenende wurde das Ganze jeweils offengelegt und die Gleise entfernt. Es gipfelte darin, dass man vorletztes Wochenende bis runter zum Deckel der neuen Unterführung sehen konnte, bevor anschliessend das Schotterbett sorgfältig wieder aufgebaut wurde. Wo waren denn aber an diesen Wochenenden die Gleise deponiert…
Kein Zug
Letzthin war ich etwas früher in Zürich Stadelhofen aufgebrochen. Knapp reichte es mir anschliessend, nachdem ich in Winterthur einige Besorgungen gemacht hatte, nicht, um die S26 zu erwischen. Das war jedoch nicht schlimm, würde doch auf Gleis 2 vier Minuten nach Abfahrt des verpassten Zuges der nächste bereitstehen. Ich könnte mich bequem hinsetzen und auf die Abfahrt warten. Dann hätte ich auch einen Sitzplatz auf sicher. Würde – könnte – hätte. Nichts dergleichen. Kein Zug. Das Gleis blieb leer. Unser…
Vierer- und Zweiertische
Die neuen Massnahmen des Bundes gegen Covid-19 sind ja so schwierig umzusetzen nicht. Dann ziehe ich halt jetzt auch draussen vielerorts eine Maske an. Das Verbot grösserer Veranstaltungen nervt, ist aber bei der Nachlässigkeit einiger Leute leider nachvollziehbar. Wo jedoch die Massnahmen sehr klar zu sehen sind, ist bei den ausgedünnten Sitzgelegenheiten in unserer Mensa. Etwa 70 Sitzplätze weniger als normal habe es momentan, habe ich mir sagen lassen. Kein Wunder: Es dürfen höchstens vier Personen an einem Tisch sitzen,…
Zum Bahnhofplatz
Immer wieder mal kommt es vor, dass die S23, mein Anschlusszug in Winterthur, nicht fährt und ich mich in die S12 zwängen muss. Noch ärgerlicher ist es jedoch, wenn ich zwar mit der S23 fahren kann, diese jedoch nicht über Stadelhofen, sondern via Örlikon direkt in den Zürcher HB fährt. Ich strande dann dort und muss mich jeweils orientieren, wie ich am besten zum Tram 3 oder zum Bus 31 komme. Letzthin war ich so weit vorne im Zug, dass…
Der Turnschuh
Unser Bahnhof besteht – wie bereits mehrmals beschrieben – aus einem alten Bahnhofsgebäude, einem Velo-Unterstand, Automaten und Unterstell-Möglichkeiten. Vor allem aber besteht er aus einem Perron, das einem Gleisstrang entlang verläuft. Zwischen den Gleisen und der Tösstalstrasse hat es einen breiten Wiesenstreifen, wo das Gras mehr schlecht als recht wächst. Was da wächst, ist sowieso eher als Unkraut denn als Gras zu bezeichnen. Letzthin jedoch lag da etwas, das noch weniger als Unkraut da hingehörte: Ein Turnschuh! Was tat der…
„Züri Wyland“
Als ich zum ersten Mal die Re460 „Tösstal“ gesehen hatte, war ich gleichermassen überrascht wie erfreut. Ich ging davon aus, dass nur bedeutende Gegenden der Schweiz die Ehre hatten, Namenspaten einer dieser wunderschönen Loks zu werden. Das Tösstal war also in einer Reihe mit zum Beispiel Säntis, Chasseral umd Monte Generoso. Auf der Rückfahrt vom Zoo jedoch begegnete ich der Lok „Züri Wyland“. Ist die Gegend wirklich so speziell wie das Tösstal? Ich weiss es nicht – um nicht zu…
Im Zoo (5)
Canis Lupus Chanco, so lautet die lateinische Bezeichnung eines sehr lohnenswerten Sujets im Zoo Zürich. Zu Deutsch: Mongolischer Wolf. Ein Rudel davon lebt in einem eigenen Gehege – wenn es nicht grad „Ausgang“ hat und das Tigergehege erkunden darf. Dies war jedoch nicht der Fall, als ich da war. Vielmehr streiften sie am Morgen in ihrem eigenen Revier umher und waren aktiv. Einen der Wôlfe erwischte ich wunderbar von der Neben-Beobachtungsstation aus, als er auf einer Kuppe innehielt. Das Resultat…
Im Zoo (4)
Obschon bei den Elefanten im Zürcher Zoo nie die Illusion aufkommt, man befinde sich wirklich in ihrem wirklichen Lebensraum, leben sie doch sehr schön. Ihr Gehege – wenn man es denn so nennen kann – ist riesig, die Möglichkeiten des Zeitvertriebs abwechslungsreich. Diese Riesentiere üben seit „Dschungelbuch“ und seit der ersten Zoobesuche als Kind eine grosse Faszination auf mich aus: Enorm, welche Fertigkeiten diese Tiere mit ihrem Rüssel an den Tag legen! Rüsselfertigkeit: Wie Fingerfertigkeit, nur grösser …