Schnitzereien

Schnitzereien

Dass Appenzell Ausserrhoden Gastkanton am Sechseläuten war, habe ich ja bereits mehrmals erwähnt.

Auf dem Lindenhof hatten jedoch nicht nur verschiedene Formationen im Festzelt, wo man Appenzeller Spezialitäten geniessen konnte, ihre Auftritte. In einem Nebenzelt gab es eine Ausstellung mit traditionellem Brauchtum und Handwerk: Talerschwingen, Sattlerei, Bauernmalerei. Eine Frau stellte Silvesterchlaus-Puppen her, und ein Mann bot handgeschnitzte Kühe feil.

Verschiedene Handwerker aus dem Appenzellerland schnitzen solche Figuren: Kühe mit und ohne Schellen, Ziegen, Sennen in Tracht mit gelben oder braunen Hosen, in Tracht gewandete Mädchen und Knaben, Stiere, Lediwagen – Ross und Wagen mit den Utensilien zum Käsen auf der Alp mit Wagenführer, Bauer und Hund.

Richtig zusammengestellt, kann man mit diesen „Senntumsschnitzereien“ ganze Alpauf- beziehungsweise -abzüge formieren.

Bei uns zu Hause steht ein ganzes solches Senntum, geschnitzt von Noldi Müller aus Urnäsch: alle Figuren geschnitzt und (meist durch seine Frau) bemalt in stundenlanger Arbeit, gekauft und geschenkt erhalten Stück für Stück von verschiedenen Personen zu verschiedenen Anlässen, jedoch alle (ausser einigen wenigen, die vom Vater des Schnitzers angefertigt worden waren) vom Ehepaar Müller angefertigt. Jede Figur mit ihrer eigenen Geschichte, verbunden mit besonderen Emotionen. Der schönste aller Alpaufzüge halt.

Müsste ich auslesen, welche Figur ich auf die berühmte einsame Insel mitnähme, so stünde mein Entschluss schon längst fest: Ich nähme den Appenzeller Bless, also den Hund, mit.

Weswegen? #AusGründen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert