Laax by night
Abends, als die Sonne unter- und der Mond aufgegangen war, wurde der Laaxersee in ein spezielles, fahles Licht getaucht. Zu Beginn unseres Spaziergangs um den See am Freitag hoben sich die Berggipfel noch recht klar vom langsam dunkler werdenden Himmel ab.
Viele Leute waren rund um den See versammelt, um den Saxophon- und Klarinettenklängen zweier Musiker zu lauschen, die eine Open-Air-Serenade am See-Ufer gaben. Andere genossen im Halbdunkel ihre letzten Bäder des Abends.
Eine schöne Stimmung!
Mit dem Postauto auf der Autobahn
Vor einiger Zeit habe ich behauptet, es fahre doch eigentlich gar nirgends ein Postauto auf der Autobahn. Damals wurde ich aufgeklärt, dass dies sehr wohl der Fall sei: Durch den Üetlibergtunnel führt eine Linie.
Auch von Chur via Flims nach Laax verkehrt ein Postauto. Für den ersten Teil, bevor es dann via Trin und Trin Mulin hoch in Richtung der bekannten Wintersportorte fährt, reiht sich das Postauto in den Verkehr auf der A13 Richtung San Bernardino ein.
Als wir am Samstag von Sent her gekommen waren, hatten wir uns – präzise ausgedrückt – in den Stau eingereiht. Als wir hingegen unter der Woche von einem Ausflug nach Landquart und Chur zurückkamen, floss der Verkehr.
Ein bisschen speziell ist es halt doch, mit dem Linien-Postauto auf der Autobahn zu fahren …
Durch die Rheinschlucht
In die Rheinschlucht – rätoromanisch Ruinalta, gemeinhin als „Grand Canyon der Schweiz“ bezeichnet – hat sich der Vorderrhein zwischen Ilanz und Reichenau-Tamins tief in den Fels gefressen. Links und rechts geht es teilweise praktisch senkrecht nach oben.
Die Rheinschlucht erleben kann man gut, indem man sie mit dem Boot (Schlauchboot/Raft oder Kajak) durchfährt. Dabei gilt es jedoch auf die vielen Stromschnellen zu achten. Ein weiterer Weg ist das Wandern auf dem Wanderweg, der – mindestens teilweise – dem Fluss entlang führt. Auch die RhB fährt nur wenige Meter oberhalb des Flussbettes.
Wir schlugen einen anderen Weg ein: Wir fuhren mit dem Cabrio-Postauto von Laax aus quasi durch die Schlucht: Direkt runter zum Bahnhof Valendas-Sagogn, dann auf der anderen Seite wieder hoch. Anschliessend auf der rechten Seite der Schlucht, von der Strasse aus, die dierekt deren Rand entlang verläuft, immer wieder einen traumhaften Blick in die Tiefe.
Ein spezieller, unvergesslicher Ausflug!
Ein spezielles Sechseläuten
Das Sechseläuten 2024 hatte verschiedene spezielle Facetten: Neben dem volkstümlichen Programm am Samstag zum Beispiel am Montag auch die Silvesterchläuse aus Waldstatt, die bewiesen, dass der Silvester dort nicht nur am 31. Dezember und am 13. Januar, sondern bei Bedarf auch am 15. April sein kann und die ebenfalls auf dem Lindenhof auftraten.
Speziell auch der Böögg mit sennischen Hosenträgern mit angedeuteten goldenen Beschlägen, schwarzem Gurt, sowie mit einem Lindauerli im Mund. Er harrte steif im böigen Wind der Dinge, die da kommen sollten.
Und diese – die Dinge – kamen nicht: Der Zug der Zünfte war wie immer farbenfroh, mit vielen prominenten Ehrengästen, bunten Kleidern und massenhaft Rosen. Etwas „verblasen“ da und dort, aber klassisch halt.
Währenddessen beschlossen die Verantwortlichen, der Wind sei zu stark und zu böig, als dass man gefahrlos ein Feuer in dieser Grösse entfachen könnte. Der Funkenflug könnte auch Panik auslösen. Unter dem Strich blieb zum ersten Mal in der Geschichte des Sechseläutens der einzige Ausweg: Der Böögg wird wegen des starken Windes nicht verbrannt.
Standhaft waren sie halt schon immer, die Appenzeller …
Die Sahara-Sonne
Da war er wieder, der Saharastaub: Übers Wochenende und auch am Montag vernebelte er den Himmel und liess alles in einem diffusen Licht erscheinen. Ganz extrem zu sehen war dies vorgestern, kurz nachdem die Sonne aufgegangen war: Sie schimmerte gelblich und vermochte den feinen Staub kaum zu durchdringen.
Ein sehr spezielles, seltsames Phänomen …
Bild: Regula Haslebacher, zuhause (Vom Zug aus konnte man es leider nicht so gut fotografieren)
Ein Ausflug ins Bündnerland (2)
Weiter ging‘s ab Davos Platz, dem Landwasser entlang, nach Filisur. Eine schöne Strecke, auf der es sich lohnen würde, unterwegs auszusteigen und – zum Beispiel – den Wiesner Viadukt mit einem Zug drauf zu fotografieren. Wir jedoch, wir fuhren weiter.
Der Bahnhof Filisur – das habe ich schon mehrfach festgestellt – ist sehr speziell: Das Bahnhofsgebäude scheint teilweise total aus der Zeit gefallen zu sein. Ob man die klassische Einfassung der Bahnhofsuhren, die typischen Bahnhofsglocken, das grosse Thermometer oder das grosse Fenster mit dem Schalttafel für die Weichen dahinter anschaut: Alles scheint sehr altertümlich, und aber doch sehr gepflegt.
Da könnte ich durchaus länger verweilen!
Paddington
Unbedingt wollte ich einen speziellen Bahnhof aufsuchen: Paddington Station. An sich ein Bahnhof wie jeder andere, ist er bekannt geworden durch den kleinen Bären mit dem blauen Mantel, dem roten Hut und dem braunen Koffer. Dieser taucht – so habe ich nachgelesen – zum ersten Mal 1958 in einem Kinderbuch von Michael Bond auf. Ein gar putziges Kerlchen, das da unbeholfen und tapsig durch die verschiedenen Geschichten und Bilderbücher stolpert. Man muss ihn einfach mögen.
Weshalb Paddington – er wurde in der Geschichte von der Familie Brown gefunden, nach dem Bahnhof, wo sie ihn gefunden hatten und mit nach Hause mitgenommen – am Bahnhof Paddington gelandet war, wusste wohl nicht einmal der Schriftsteller so genau. Jedenfalls war er „aus dem dunkelsten Peru“ gekommen, wie berichtet wird.
„Please look after this Bear, thank you“ („Bitte kümmern Sie sich um diesen Bären, danke schön“) steht auf einem Schild, das Paddington, der Bär, um den Hals trägt. Eine gute, wichtige Bitte. Ich übertrage sie mal auf die heutige Gesellschaft:
Please look after each other, thank you!
Vielfalt erleben
Speziell bemalte Busse gefallen mir. Wobei „bemalt“ ja nicht der richtige Ausdruck ist: Sie werden vielmehr mit einer bedruckten Folie überzogen. Nebensache. Speziell auf jeden Fall. Wie zum Beispiel das Postauto, das in Bülach verkehrt.
Auf Anhieb erkennt man als Nicht-Bülacher auf der rechten Seite, die ich von meinem Postauto aus sah, nur wenige der ziemlich chaotisch angeordneten und im Comic-Stil gemalten Sujets: Die Katholische Kirche, ein Brunnen von 1848. Ein Flugzeug. Dazu viele lachende Leute und Gestalten. Das Ganze unter dem Slogan „Vielfalt erleben“. Gesponsert von einem Bülacher Einkaufszentrum.
Vielfalt halt …