Tag Archives: Zug

Dass es immer wieder mal Störungen an der Bahnanlage oder an einzelnen Zügen gibt, gehört zu des Pendlers Alltag. Gestern jedoch zeigten sich doch deren zwei ziemlich spezielle: Am Bahnhof Stadelhofen gab eine Stimme aus dem Lautsprecher bekannt, die Anzeigetafeln funktionierten nicht richtig und wir sollten nur auf sie – die Stimme – hören. Die Stimme, die sich anschliessend zur Ankunft meiner S11 ausschwieg. Später, als ebendiese S11 kurz vor Winterthur zum Stillstand kam, sprach eine andere Stimme zu uns:…

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Der Tag des Abschieds war da; nach dem ausgiebigen Frühstück im Hotel Belvédère – ich habe darüber geschrieben – begaben wir uns zum Bahnhof. Dort nahmen wir unser Gepäck aus dem Schliessfach und suchten die 1.-Klass-Abteile. Auch für die Heimfahrt hatten wir uns einen Klassenwechsel gegönnt. Im champagnerfarbenen „Capricorn“-Zug ist die 1. Klasse im „Stüva“-Stil eingerichtet: Scheinbare Steinwände mit Kalkverputz, mit scheinbar eingravierten Figuren und Sprüchen (genauer: einem Spruch von Kofi Annan, dem ehemaligen UNO-Generalsekretär, in fünf Sprachen), scheinbar hölzerne…

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Auf der Alp Grüm stieg ich aus und machte Mittagsrast. Auf der Terrasse des Restaurants wurde ich durch die Touristen aus dem Bernina-Express, die einen längeren Halt dazu nutzten, Gletscher und Berge zu fotografieren, fast überrannt, erhielt mein Mittagessen aber schliesslich doch noch. Die Rückfahrt nach Pontresina wollte ich dreigeteilt gestalten: Per Zug bis Bernina Suot, zu Fuss weiter mit Zwischenhalt zum Photoshooting mit dem historischen Triebzug (er würde unterdessen bereits wieder von Pontresina nach Poschiavo unterwegs sein) bei der…

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Gestern Abend geschah wieder mal, was in unserer hoch-elektrifizierten und -elektronischen Welt sehr ungünstig ist: Der Strom fiel aus. Flächendeckend zwischen Kreuzplatz, Kunsthaus, Limmatquai, Bellevue und Stadelhofen. So ziemlich kurz nach Feierabend stand alles still. Wo man hinschaute, sah man gestrandete Trams und Forchbahnen, Fussgänger, die vergeblich warteten, Autos, die nicht den gewohnten Weg nehmen konnten. Dazu Läden und Restaurants ohne Licht und Strom. Was noch funktionierte, waren die Handymasten und die SBB-Züge. Letztere fuhren sogar einigermassen pünktlich …

In und an den Zügen – und vor allen auch an den Türen – sieht man immer wieder Hinweiskleber. Die meisten davon sind Hinweise, dass die Tür nicht benutzbar sei – schwarz auf gelb, in vier Sprachen. Am Dienstagabend begegnete ich einem anderen Kleber, der an einer Wagentür angebracht war: „Tür gegenüber unbenutzbar“ stand da, ebenfalls in vier Sprachen. Dazu mit Piktogrammen der Hinweis, dass weder Rollstühle, noch Kinderwagen, noch Gepäck eingeladen werden solle. Fotografiert habe ich den Kleber aus…

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Man kennt sie: die Screens, die in der S-Bahn die nächsten Haltestellen und das Ziel des Zuges anzeigen. In jedem Wagen existieren sie mehrmals: oben vorne und hinten, sowie unten, bei den Eingängen.
Dass es sich nicht einfach um Screens handelt, die von einem Computer gesteuert werden, habe ich bereits mal herausgefunden. Stattdessen sind sie jeweils mit einem Linux-Computer verbunden, der offenbar nichts anderes tut, als einige Scripts ablaufen zu lassen und schliesslich die richtigen Webinhalte darzustellen.
Woher ich das alles weiss? In meinem Wagen ist gestern zum zweiten Mal innert zwei Tagen – beziehungsweise halt immer noch seit vorgestern – einer der Screens in einem Loop gefangen. Er erkannte die „normale“ Startpartition nicht, startete stattdessen über eine zweite Partition, eine „Recovery Partition“. Dort liefen verschiedene Scripts ab. Es schien danach fast so, als gelänge nun der Start. Das Ganze begann nach etwa dreissig Sekunden jedoch jeweils von vorn.
Da war dann wohl nichts mehr zu machen …

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Auf dem Weg in unsere Ferien machten wir letzten Sonntag eine kurze Pause in Spiez, um auf den nächsten Zug zu warten. Das Umsteigen ist dort viel einfacher und reibungsloser als zum Beispiel in Bern, wo Myriaden von Menschen die Unterführung fluten.
Auf einem F12-Plakat (dem üblichen, aus drei Weltformat-Plakaten zusammengesetzten Format) prangte uns gelb auf dunkelblau ein berndeutscher Spruch entgegen: „Bhüet di Gott.“, mit dem Vermerk „Die Bibel“.
Die Agentur C aus Lyss ist bekannt für ihre Plakate mit Bibelsprüchen und Segenswünschen in allen Grössen und allerorts – immer mit gelber Schrift auf dunkelblauem Grund.
Es soll Leute geben, die sich über solche Plakate aufregen; mich jedoch freut es. Ein guter Wunsch oder ein Denkanstoss hat ja noch niemandem geschadet. Deshalb, grad für diese Woche:
Bhüet di Gott.

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In Zürich und Winterthur sind momentan Skiferien. Viele Leute, die mit Schulkindern oder auch Teenagern zu tun haben – Väter, Mütter, Lehrpersonen, Schüler/innen, Lernende, Schulangestellte, … – sind in den Bergen oder haben sonst frei. Sie sind denn logischerweise auch nicht im Zug anzutreffen.
Auf der Fahrt mit der S11 am Feierabend von Zürich nach Winterthur ist jedoch davon nichts zu spüren: Der Zug ist gefühlt mindestens so voll wie normal. Ab Winterthur leert er sich dann aber merklich, und ich kann mich ausbreiten.
Wenn ich denn gewollt hätte, hätte ich mich auf vier Abteile aufteilen können …

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Auf dem Rückweg vom Skitag war ich mit dem fahrplanmässigen Zug unterwegs. Es galt in Ziegelbrücke umzusteigen und auf eine S-Bahn umzusteigen, die aus dem Glarnerland kommend nach Zürich fuhr.
Unterwegs wurde durch eine Lautsprecherdurchsage bekanntgegeben, dass dieser Zug nach dem Halt in Wädenswil bis nach Zürich HB durchfahren würde. 
Ich nahm an, dass sich alle Passagiere damit abfänden und allenfalls, bei Bedarf, auf eine andere S-Bahn umsteigen würden. Dich weit gefehlt: Kurz nach unserem Halt in Wädenswil ertönte wieder eine Stimme aus dem Lautsprecher: „Geschätzte Fahrgäste, dieser Zug hält heute ausnahmsweise in Thalwil. Grund dafür ist der Ausstieg von Reisenden. Nächster Halt Thalwil.“ 
Wer würde dort aussteigen wollen, wo der Zug doch eigentlich durchführe? Weshalb waren die nicht in Wädenswil ausgestiegen? Und, zumal in einem unbegleiteten Zug:
Wie hatten diese Leute ihren Wunsch auszusteigen geäussert?

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Jedes Jahr kurz vor den Sportferien fahren unsere ersten, zweiten und dritten Klassen für einen Tag in die Berge, genauer ins Skigebiet Flumserberg. Sie tun dies ohne Lehrpersonen, da jene in der Zeit die Notenkonvente durchführen. Einzig ein paar Instrumentallehrer, ein Sprachassistent, Ehemalige aus Lehrer- und Schülerschaft sind als Betreuer dabei. Und ich.
Eine Lehrerin stemmt die Herkulesaufgabe, alle so einzuteilen, dass es klappt: Mit einem Zug gar nicht so einfach. Die Schlittler fahren in den vordersten beiden Wagen nach Flums und von dort zur Schlittelbahn, die Skifahrer, Snowboarder und Wanderer besetzen die hinteren sieben Wagen und steigen bereits in Unterterzen aus. Von da aus fahren sie mit der Gondelbahn hoch ins Skigebiet.
Ein Kollege und ich, wir begleiten jeweils die Schlittler und machen anschliessend einen Spaziergang. Wir geniessen dabei jeweils die Aussicht auf Churfirsten, Walensee oder auch Spitzmeilen.
Leider war dieses Jahr nicht so viel los diesbezüglich: Dichter Nebel umfing uns und liess uns die Aussicht nicht einmal erahnen. Schade. Über Mittag jedoch wurden wir reich belohnt für unsere Wanderung unter etwas trostlosen Umständen.
Doch dazu morgen mehr …

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10/200