„Aazele, Böle schele …
… de Zug fahrt uf Walliselle …“ Ungefähr so lief es letzten Freitag: Statt wie üblich von Winterthur nach Zürich auf der Strecke über Dietlikon, Stettbach und Stadelhofen zu fahren, bog unsere S11 letzten Freitag vor Einfahrt in den Tunnel bei Stettbach nach Wallisellen ab. „Störung an der Bahnanlage“. Wer nach Stettbach wollte, konnte in Wallisellen ins Tram umsteigen, die anderen blieben sitzen bis Zürich HB.
Es folgte das in einem solchen Fall Übliche: Umsteigen in den Bus 31, fahren bis Sprecherstrasse, kurzer Spaziergang zur Schule. Eine Einbusse von ungefähr einer halben Stunde. Einigermassen im Rahmen.
Es wäre mir jedoch nach wie vor lieber, nur „d Chatz gieng uf Walliselle“ …
Die Sonne suchen
Der Nebel hing gestern hartnäckig über dem Mittelland. Darüber zu kommen, wäre wohl nicht so einfach, zumal wir erst nach dem Mittag in Winterthur abzufahren gedachten.
Der Üetliberg war im Nebel, der Schauenberg abgesehen davon auch. Das Emmental wäre nebelfrei gewesen – aber bei Tageslicht unerreichbar. Das Appenzellerland sah auf der Nebelkarte zumindest teilweise nebelfrei aus. Auf der Webcam zum Beispiel gerade auch die Hauptgasse in Appenzell. Auf ins Appenzellerland!
In Urnäsch drückte die Sonne durch, also raus aus dem Zug. Zuerst gings ins Bistro im alten Postlokal. Dieses ist angesiedelt im “Besucherzentrum 9107 für Handwerk und Kunst“ – worüber ich bereits im Frühling geschrieben habe.
Ein feiner Z‘Vieri, eine schöne Begegnung mit Personen aus der Vergangenheit, dann weiter über Appenzell, Gais und St. Gallen nach Hause.
Die Sonne sahen wir in Appenzell beim Umsteigen, den Säntis in Gais aus dem Zug. Aber der Zwischenhalt in Urnäsch hatte sich definitiv auch gelohnt …
Telefon auf Lautsprecher
Mag sein, dass ich mich wiederhole: Ein Telefon, auch eines dieser modernen (smarten) Dinger, bietet die Möglichkeit, damit zu telefonieren, indem man es ans Ohr hält. Bei ebendiesen gescheiten Dingern kann man sogar Kopfhörer einstecken oder mit Bluetooth (einer nicht mehr ganz so neuen Technologie) verbinden. Dies nur so.
Einige Leute können dies offenbar nicht begreifen oder haben noch nie davon gehört. So auch der Mann, der am letzten Samstag im Thurbo einige Abteile weit entfernt sass und sich lautstark mit einer anderen Männerstimme unterhielt, dabei mit seinem Gescheit-Telefon wie wild im Zeug rumfuchtelte und so den ganzen Zug unterhielt.
Etwas anstrengend …
In der Heimat (1)
Letzte Woche verbrachten wir einige Tage im Emmental. Unser Hotel war der Hirschen in Eggiwil; mit Bus und Zug konnten wir auch von diesem sehr abgelegenen Fleck in relativ kurzer Zeit an andere Orte – zum Beispiel im Emmental – reisen.
Zum Beispiel nach Lützelflüh. Dieser Ort, ein rechtes Stück weit die Emme runter, liegt – wenn es denn ein solches gibt – wohl etwa im mittleren Emmental. Für mich ist vor allem wichtig: Lützelflüh ist mein Heimatort. Hier komme ich her – beziehungsweise hier haben meine Urahnen einst gewohnt. Und weil in der Schweiz ebendieser Heimatort im Pass und in der ID steht, ergibt sich diese Verbundenheit quasi von selbst.
Ich weiss nicht, ob die Einwohner von Lützelflüh wissen, an welch schönem Fleck Erde sie leben. Wenn man durch das Dorf spaziert und auch einen Blick ausserhalb des Dorfkerns wirft, erkennt man einiges von dieser Schönheit.
Ich liebe die Emmentaler Bauernhäuser!
Leere Plätze
Wann war es zuletzt vorgekommen, dass es in meinem Zug morgens bedeutend mehr leere als besetzte Plätze hatte? Heute war jedenfalls wieder mal so ein Tag: Ich konnte auslesen, wo ich sitzen wollte.
Ich gebe zu, dass ich die Punkte kenne, die für diesen Umstand verantwortlich sind:
– Ich war mit der S26 um 07:25 unterwegs, statt mit der S11 um 06:43.
– Im Kanton Zürich haben die Herbstferien begonnen, und Schüler und Lehrlinge (und die weiblichen Pendants dazu) sind nicht unterwegs.
Schön für sie … und für mich!
Ein spezieller Zug
Letzthin sah ich beim Bahnhof Winterthur einen Zug. Das ist ja eigentlich nichts Spezielles, denn Züge sind das, was man an einem Bahnhof am ehesten erwartet. Dieser Zug jedoch, er war anders. Anders als die anderen Züge, die ich kenne. Einstöckig wie ein Schnellzug, kurz wie ein Regionalzug. Er gehört – so ist er bezeichnet – der SBB und wird von Stadler Rail hergestellt. Das Interieur indes, es wirkte unfertig.
War das am Ende einer der neuen Thurbos?
Antippen
“Mich kann man antippen!“, steht neuerdings auf den grossen Touchscreens an den Bahnhöfen – dort, wo man die aktuellen Zugsverbindungen, Verspätungen und Zugsformationen nachschauen kann. Was das soll, weiss ich nicht so recht, zumal diese Erklärung auf dem ganzen Screen rumspringt und mindestens ein grosser Teil sowieso klar ist. Es ist ja – wie bereits erwähnt – ein Touchscreen.
Die SBB kann ja nicht im Ernst davon ausgehen, dass ihre durchschnittliche Kundschaft so unbedarft ist und dies nicht im Griff hat.
Oder etwa doch?