Author Archives: Peter Haslebacher

Es ging los: Die Schauspielerinnen und Schauspieler spielten, die Sängerinnen und Sänger – ein Grossteil der Schauspielerinnen und Schauspieler – sangen, die Tänzerinnen tanzten und die Musiker musizierten. (Zum Glück hielten sich Regisseurin und die Techniker im Hintergrund. So richtig passende Verben hätte ich für beide nicht: Sie regierte? Sie techten? Egal, sie taten, was man in ihrer Funktion halt so tut.) Jedenfalls war es ein unglaublich stimmiges Ganzes, was man da zu sehen bekam: Die Geschichte wurde mit Theater,…

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Am letzten Samstag organisierten wir in Winterthur eine Musical-Aufführung. Das heisst, auf letzten Samstag hin. Am letzten Samstag hiesse doch, dass wir erst dann begonnen hätten, oder? Egal, jedenfalls fand das Musical „Küstenpfad“ am Samstag statt. Zuvor galt es Kontakte zu knüpfen mit Sponsoren, Helfer/innen, Location Manager, Catering, Presse, Musical-Produzentin. Die verschiedenen Werbekanäle wollten gefüttert, kleinere und grössere Dinge bedacht werden. Spannend war die Vorbereitung alleweil, zumal sich alles bis zum Schluss wie ein Puzzle zusammenfügte. Die Tänzerinnen übten, die…

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Nun erinnert gar nichts mehr an den Tatort-Dreh. Könnte man das Wort steigern, wäre „nichtser als nichts“ wohl angebracht. Die Jugendheim-Tafeln sind weg, das Haus wieder seiner eigentlichen Bestimmung – was auch immer das ist – zugeführt. Das Einzige, was vergessen wurde – jedoch allein durch seine Existenz nicht auf seinen Sinn hindeutet – ist ein knallgelber Kartonpfeil, der an einem Kandelaber befestigt ist. Er diente als Wegweiser zum Drehort und harrt jetzt seines Schicksals. Wer sich wohl seiner erbarmen…

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Wem der kleine Hund wohl gehören mochte? Ein schwarzer Plüsch-Hund – offensichtlich ein Berner Sennenhund – lag da, in der Unterführung, am schmutzigen Strassenrand. Offenbar war er einem Kind aus dem Wagen gefallen. Jedenfalls war er sicher nicht extra dort hin geworfen worden. Mitleid habe ich mit Verschiedenen: Mit dem Hund, der da so hilflos liegt (Ja, da bin ich brutal in der präoperationalen Phase); mit dem Kind, das sein geliebtes Kuscheltier nicht mehr hat; mit den Eltern, die darunter…

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Gestern Morgen ertönte in der S23 die Stimme des Lokführers: „Zurzeit ist eine Weiterfahrt nicht möglich. Grund dafür ist eine technische Störung an der Bahnanlage.“ Vorerst nichts weiter. Mitten im Zürichbergtunnel. Auch wenn bald darauf eine andere Stimme darauf hinwies, dass wir mit einigen Minuten Verspätung zu rechnen hätten, war ich nicht so sicher, ob dieser Zug überhaupt aus eigener Kraft den Tunnel jemals wieder würde verlassen können. Andere Züge rauschten vorbei, während wir da standen. Und warteten. Doch da,…

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Es existiert wirklich, das Impfmobil. Es handelt sich um einen Kleinbus, der im Kanton herumfährt und Leute impft. Ich habe es letzte Woche gesehen, als es bei unserer Schule parkiert war – blau-weiss und angeschrieben in grossen Lettern. Alle Schulangehörigen konnten sich gratis impfen lassen, auch während der Unterrichtszeiten. Das ist meines Erachtens viel angenehmer – und niederschwelliger – als der Ausflug in ein Impfzentrum. Was mich jedoch schon etwas wunderte: Die Impfung wurde gar nicht im Impfmobil verabreicht, sondern…

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Normalerweise spaziert man miteinander zu Fuss und geniesst so die Landschaft, schwatzt zusammen, erholt sich. Die Dreiergruppe, die mir letzthin begegnete, machte dies etwas anders: Zwei Erwachsene hoch zu Ross, ein Mädchen etwas weniger hoch zu Pony, das Pony gehalten an einem Strick durch die eine Reiterin, waren unterwegs zur Töss. Das Ganze war herrlich anzuschauen, nicht zuletzt, weil auch auf das Mädchen und vor allem auf dessen Pony beim Tempo Rücksicht genommen wurde. Ob das Tier wohl später eine…

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Mehrere vorgängig an den Häusern aufgehängte Zettel liessen erahnen, was letzte Woche auf uns zu kommen würde: Bei und in einem Haus an meiner Strecke zum Bahnhof wurde gedreht. Es würden verschiedene Szenen zum neuen Zürcher „Tatort“ aufgenommen, hiess es, und dass mit Emmissionen zu rechnen sei. Nun ja: Die ganze Strasse war mit Autos, Transportern und Vans voll gestellt; die Parkplätze waren zuvor eigens abgesperrt worden. Durch die Büsche waren Polizeiautos zu sehen. Sonst schien nicht viel los zu…

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Fast jeden Morgen trafen wir uns auf der Treppe, die vom Bahnhof Stadelhofen zur Schanzengasse hoch führt. Zusammen tauschten wir auf dem Weg zu meiner Schule und vor deren oberen Eingang aus, was uns in Sachen Computer beschäftigte, woran wir in unserer Schule jeweils waren, über Probleme, aber auch über Erfolge und Erfreuliches. K. war für die Informatik unserer Nachbarsschule zuständig, und so ergaben sich verschiedenste Überschneidungen. Wenn der Eine von uns am Morgen nicht auf dem Zug war, erhielt…

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Im Halbdunkel der einbrechenden Nacht war der Platz der Opfer des Nationalsozialismus in München ziemlich düster. Angesichts dessen, was die Nazis den verschiedenen Menschen, derer hier gedacht wird, angetan hatten, eine ziemlich passende Ambiance: Ein kupferner liegender Kubus mit aufgesetzten Buchstaben zum Gedenken, eine Art grosde Fackel mit – wie mir schien – ewig brennender Flamme. Das Ganze in Gehdistanz vom hell erleuchteten, belebten Odeonsplatz. Eindrücklich!

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