Category Archives: Unterwegs

Die Migros hatte Anfang Jahr eine Jubiläumsaktion, um der Kundschaft für die Treue während der vergangenen hundert Jahre Danke zu sagen: Man konnte Kleber sammeln – pro 20 Franken Einkauf einen. Für 20 Kleber gab es eine Box. Man rechne.
Diese Schachteln enthielten jeweils verschiedene Migros-Produkte: Zum Beispiel einen Eistee, ein Abwaschmittel, Konfitüre, Pasta, einen grossen Sack mit Sonnenblumenkernen gar. Je nach Box.
Offenbar waren die Boxen im Aktionszeitraum – wegen des doch recht hohen Preises? – nicht ganz so zügig und vollständig weggegangen, wie sich das die Marketing-Abteilung wohl gedacht hatte. Jedenfalls hatte es letzten Samstag in meiner „Heim-Filiale“ noch etwa zwei Paletten mit solchen Schachteln. Statt sie einzustampfen oder auseinanderzunehmen und alles einzeln zu verscherbeln oder zu verschenken – was weiss ich -, bekam jeder Kunde und jede Kundin einfach so eine Merci-Box geschenkt: ohne zu kleben, ohne zu sammeln.
Merci, Migros!

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Wenn ich morgens in den Zug steige, sitzt jeweils – obwohl mein Bahnhof erst der dritte an der Strecke ist – für gewöhnlich in jedem Abteil mindestens eine Person. Selbstverständlich immer in etwa die selben Personen, und jede immer ungefähr am selben Ort.
Am Montag nicht: Ein Abteil war ganz leer. Als typischer Schweizer Pendler setzte ich mich dorthin. Man will ja möglichst nicht kommunizieren am Morgen früh. Was ich jedoch nicht realisiert hatte: Wenn man sich in ein halb oder fast volles Abteil setzt, hat man die Kontrolle, mit wem man sich dieses teilt. So, alleine, muss man sich überraschen lassen.
Nun – am Montag war es ruhig und nicht unangenehm: Ich genoss eine Fahrt, so friedlich wie möglich. Ein guter Wochenstart.
Morgen ist bereits Freitag, also schon bald ein schönes Wochenende!

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Wir assen auch in den Ferien. Und wie: Am Morgen Frühstücksbuffet und am Abend Salatbuffet und Suppe mit anschliessendem Auswahl-Hauptgang und -Dessert im Ferien- und Familienhotel Adelboden. Am Mittag ein Sandwich oder auch etwas Kleines in einem der Cafés im Dorf – meist bei Haueter. Einmal jedoch, da schafften wir es noch zu einem Haussalat im Tea Room Schmid.
Wir haben dieses Tea Room vor einigen Jahren bereits entdeckt. Erstens hat es seit da seinen festen Platz in unseren Winterferien und in diesem Blog, und zweitens ist der Haussalat seither und immer noch sehr zu empfehlen!
Zu Besuch im Tea Room Schmid mit Freunden entdeckten wir auch die Dessert-Karte mit Waffeln, Meringue, selbst gemachter Glacé (sorry, Glacé wird zu meiner Meringue leider überbewertet, darum weiss ich nicht aus eigener Erfahrung, wie sie schmeckt) und mehr.
Irgendwann – spätestens nächsten Winter – muss ich wieder da hin, für eine weitere Portion Haussalat mit Cola im Glasfläschli. Und für selbstgemachte Glacé.
Diesmal ohne Meringue …

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Was bei den Engadiner Häusen die Sgraffiti, sind bei den Berner Oberländer Chalets die Fassaden-Beschriftungen. Meist zumindest das Baujahr und allenfalls das Jahr der Renovation, vielfach aber auch zusätzliche Texte: Bibelsprüche, Segenswünsche, bisweilen mehrere Zeilen Text.
Immer sind die Inschriften mehr oder weniger geschnörkelt, meist jedoch so, dass sie mit etwas Mühe zumindest halbwegs zu entziffern sind. In Adelboden, etwas ausserhalb – für die Ortskundigen: in Richtung Ausserschwand -, begegneten wir zwei alten Chalets, bei denen wir die Inschriften bestenfalls halbwegs entziffern konnten. So alt und verschnörkelt waren die Inschriften.
Beim ersten Haus konnten wir auf der letzten Zeile entziffern, wer es wann gebaut hatte: „Gebauen durch Peter Rieder und Susanna Pieren. Im Jahre des Herren 1771. Der höchste Gott dies Haus … Vor Feur und allerlei Gefahr.“ Beim zweiten Haus hatten wir noch weniger eine Chance.
Sonst jemand?

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Am Mittwoch zog es mich wieder in die Höhe: Mit gemieteten Schneeschuhen wollte ich auf der Engstligenalp eine Runde drehen. Schliesslich wurde dieses Gebiet als Schneeschuh-Paradies angepriesen.
Relativ bald merkte ich, dass ich nicht durch den Tiefschnee waten konnte. Ob dies an zu kleinen Schneeschuhen oder an fehlendem Talent lag? Ich denke, sowohl an beidem, wie weder noch. Wie mir eine Einheimische erklärte, hatte es vor Kurzem noch geschneit. Dieser Schnee hatte sich noch nicht recht gesetzt und lag sehr pulverig auf der Ebene.
Auch auf den Winterwanderwegen zu „schneeschuhspazieren“ war sehr angenehm. Angenehm ruhig, angenehm schönes Wetter, angenehmes Hochplateau, umgeben von Tschingellochtighorn, Tigerhörnli, Steghorn und Wildstrubel.
Und angenehmem Punsch am Schluss meiner Tour …

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Die Tschentenalp oberhalb Adelboden wird beworben als „Der Hausberg für Geniesser“. Dies ist sie tatsächlich: In sieben Minuten fährt man aus dem Dorf mit einer „Gruppenumlaufbahn“ da hoch und ist anschliessend mitten im Schnee. Viel hat es nicht da: Eine Handvoll Skipisten, einige Schlittelbahnen inklusive Schlitten-Verleih, wenige Spazierwege, von denen diesmal je nach körperlicher Verfassung nicht viele so wirklich begehbar waren. Dazu die grosse Schaukel weiter vorne auf dem Berg, die wir diesmal jedoch links liegen liessen.
Für uns zählte jedoch als Genuss ganz klar auch der Aufenthalt im Restaurant. Zu zweit hatten wir ein „Plättli“ bestellt. Mit Fleisch- und Käsespezialitäten aus der Region. Wir konnten nicht anders: Wir mussten es geniessen. Langsam. Bissen für Bissen. Der Genuss war gross. Die Portion auch. Wir hatten zu zweit mehr als genug. Nächstes Mal nehmen wir ein kleines Plättli zusammen.
Das ist Genuss genug …

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Auf dem Weg in unsere Ferien machten wir letzten Sonntag eine kurze Pause in Spiez, um auf den nächsten Zug zu warten. Das Umsteigen ist dort viel einfacher und reibungsloser als zum Beispiel in Bern, wo Myriaden von Menschen die Unterführung fluten.
Auf einem F12-Plakat (dem üblichen, aus drei Weltformat-Plakaten zusammengesetzten Format) prangte uns gelb auf dunkelblau ein berndeutscher Spruch entgegen: „Bhüet di Gott.“, mit dem Vermerk „Die Bibel“.
Die Agentur C aus Lyss ist bekannt für ihre Plakate mit Bibelsprüchen und Segenswünschen in allen Grössen und allerorts – immer mit gelber Schrift auf dunkelblauem Grund.
Es soll Leute geben, die sich über solche Plakate aufregen; mich jedoch freut es. Ein guter Wunsch oder ein Denkanstoss hat ja noch niemandem geschadet. Deshalb, grad für diese Woche:
Bhüet di Gott.

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Dass es im Februar mal Schnee geben kann, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dass dieser auch mal bis in die Niederungen fällt, kommt ebenfalls vor. Nichtsdestotrotz waren wir durchaus erstaunt, als wir gleich nach dem Erwachen den Schneepflug hörten und kurz darauf die weisse Pracht auch sahen.
Bei uns wird nun fleissig gepflügt, geschaufelt und wohl auch gesalzen. Ich jedoch, ich konnte auf einer frisch verschneiten Strasse vorbei an frisch verschneiten Bäumen, Hecken und Waldrändern zum Bahnhof spazieren, mit Blick auf ebenfalls frisch verschneite Wiesen und Felder.
Herrlich!

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Wenn Skirennen anstehen, fiebert unsere ganze Familie mit: Während der Arbeit – zwischendurch kurz, gegen Ende intensiver. Unterwegs – keine Ahnung, wie intensiv. Auf dem Sofa – #ausGründen intensiv. Vor Ort – sehr intensiv. Dieses Mitfiebern, dieses Ausharren lohnte sich gestern ganz besonders: An der Ski-WM feierten die Schweizer Männer einen dreifachen Sieg in der Team-Kombination. Ein historisches Ereignis: Erst zweimal waren zuvor an einer Ski-WM bei einem Rennen der Männer alle Medaillen an die Schweiz gegangen. Ein ganzes Podest…

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In Zürich und Winterthur sind momentan Skiferien. Viele Leute, die mit Schulkindern oder auch Teenagern zu tun haben – Väter, Mütter, Lehrpersonen, Schüler/innen, Lernende, Schulangestellte, … – sind in den Bergen oder haben sonst frei. Sie sind denn logischerweise auch nicht im Zug anzutreffen.
Auf der Fahrt mit der S11 am Feierabend von Zürich nach Winterthur ist jedoch davon nichts zu spüren: Der Zug ist gefühlt mindestens so voll wie normal. Ab Winterthur leert er sich dann aber merklich, und ich kann mich ausbreiten.
Wenn ich denn gewollt hätte, hätte ich mich auf vier Abteile aufteilen können …

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