Die Engstligenalp
Es ist ein Phänomen: Im Dorf Adelboden war es fast schon Frühling, als wir letzte Woche auf die Engstligenalp fuhren. Da oben war es indes gefühlt noch tiefster Winter. Laut Werbung kann man wegen der speziellen Topographie und des damit verbundenen Klimas auf diesem Hochplateau noch im Mai den Schnee geniessen. Die Skilifte laufen für gewöhnlich bis dann.
Überlaufen war es nicht da oben, und die Leute aus der Luftseilbahn zerstreuten sich rasch. Ein Primarschulmädchen und ein etwas älterer Knabe – Geschwister? – vom Skiclub Kandersteg fuhren ebenfalls da hoch, schnallten sich die Langlaufskis an die Füsse und sausten mit der Selbstverständlichkeit und Sicherheit eines Alpinfahrers den Abhang zur Loipe herunter, die sich über die ganze Hochebene erstreckt. Beeindruckend. Kinder wie Hochebene.
Im Angesicht des Wildstrubels drehten wir zu Fuss eine Runde und genossen einmal mehr das Prachtswetter und die Aussicht auf den Gewaltsberg. Ob man da wohl hochwandern oder -klettern kann? Natürlich kann, zumindest einfacher – von der Rückseite her.
Ich kenne da jemanden …
Zugteil fehlt
Im Normalfall fährt meine S11 in Winterthur Seen etwas langsamer in den Bahnhof ein und koppelt eine weitere Komposition an. Anschliessend sitze ich nicht mehr ganz vorne, sondern etwa in der Mitte des Zuges. Das ist unter anderem deshalb praktisch, weil ich so im Bahnhof Stadelhofen beim Aussteigen nahe bei Lift und Rolltreppe bin.
Bisweilen kommt es vor, dass in Seen kein Zug zum Ankuppeln steht.
Der letzte Montag war auch so ein Tag: Aktiv bemerkte ich es gar nicht, aber bereits der Umstand, dass ab Winterthur Leute missmutig im Gang standen, hätte mir zu denken geben müssen.
Nun denn: Vor der Einfahrt im Bahnhof Stadelhofen meldete sich der Lokführer, entschuldigte sich, erzählte etwas von „betrieblichen Gründen“ und wünschte uns einen schönen Tag.
Der Tragweite der fehlenden Komposition wurde ich mir erst bei der Ankunft an meinem Bestimmungsbahnhof bewusst:
Statt beim Lift stieg ich jetzt fast ganz am vorderen Ende des Perrons aus …
Heimwärts
Der Skitag ging zu Ende. Mit bestem Wetter gestartet, war es immer stürmischer geworden, so dass wir von unserem Abstecher mit der Gondelbahn auf den Maschgenkamm fast etwas übereilt zurückfuhren, in der Hoffnung, dass man uns nicht unterwegs zwischen Himmel und Erde hängen liesse.
Rechtzeitig kamen wir an. Die Schüler/innen trafen ebenso pünktlich ein, sodass wir nach Flums runter und anschliessend mit dem Zug wieder nach Zürich fahren konnten.
Rechtzeitig kamen wir an. Die Schüler/innen trafen ebenso pünktlich ein, sodass wir nach Flums runter und anschliessend mit dem Zug wieder nach Zürich fahren konnten.
Trotzdem: Herrlich!
Frohe Aussicht
Am Skitag letzte Woche hatte ich die Gesamtverantwortung. Das heisst konkret, dass bei mir alle Fäden zusammenliefen und ich zum Beispiek bei einem Unfall erreichbar wäre und allfällige Entscheidungen treffen könnte.
Dies hiess jedoch nicht, dass ich irgendwo mitten im Skigebiet hätte festsitzen müssen. Nein, ich konnte mich frei bewegen und per Telefon spezielle Situationen managen. Dieses Setting klappte auch dieses Jahr wieder ausserordentlich gut – nicht zuletzt auch dank dem grossen Einsatz einer Lehrerin, die zusammen mit dem SOV, dem Schüler/innen-Organisations-Vorstand, den Tag vorbereitet hatte.
Nun denn: Zusammen mit einem anderen Begleiter wanderte ich von der Prodalp zum Chrüz und weiter zum Tannenboden. Nichts Verrücktes, aber definitiv sehr schön.
An einem der meines Erachtens schönsten Ausblicke überhaupt kommt man nur zu Fuss oder mit Schneeschuhen vorbei: Ohne irgendwelche störenden Bahnen oder übervölkerten Skipisten im Vordergrund sieht man den Walensee, der rechts durch die Churfirsten flankiert wird, und dahinter, ennet der Linthebene, den Ober- und den Zürichsee.
Eben: Bellevue!
Wieder mal Skitag
„Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.“ Oder, auf eine Zugsreise bezogen, mit dem ersten Meter der Fahrt. Wobei die Zugsreise nicht sehr weit ist: Wir – eine Horde 1.-3.-Klässler und 1.-3.-Klässlerinnen, angeführt von Mitgliedern des Schülerinnen- und Schülerorganisationsvorstands und erwachsenen Begleiterinnen und Begleitern – fahren mit einem Extrazug bis Unterterzen, bzw. Flums, um auf dem Flumserberg als Skifahrer oder Skifahrerin, als Snowboarder oder Snowboarderin, als Wanderer oder Wanderin (doofe weibliche Form, so verkürt) den Tag zu verbringen.
Ich freue mich darauf!
Der Hund auf der Decke
Er sass da und schaute.
Eine Frau im Rollstuhl war am Sonntagabend in Winterthur in die S26 eingestiegen. Sie fuhr im Rollstuhl und hatte ein elektrisches Zugfahrzeug vorgespannt. Sie hatte sicher nicht wenige Male in einem Thurbo parkiert. Jedenfalls stand sie innert Kürze längs zur Fahrtrichtung, während das elektrische Gefährt quer vor ihr stand. Fast schon souverän hatte sie das gelöst.
Als ich sie das nächste Mal beachtete, hatte sie eine dünne blaue Decke neben sich ausgebreitet, auf der es sich ihr Hund bequem gemacht hatte. Warum dieses Tuch? Warum gerade blau? Ich weiss es nicht. Was jedoch zum Hund zu sagen ist:
Er sass da und schaute. Mit grossen Augen …