Category Archives: Unterwegs

Es ist ein Phänomen: Im Dorf Adelboden war es fast schon Frühling, als wir letzte Woche auf die Engstligenalp fuhren. Da oben war es indes gefühlt noch tiefster Winter. Laut Werbung kann man wegen der speziellen Topographie und des damit verbundenen Klimas auf diesem Hochplateau noch im Mai den Schnee geniessen. Die Skilifte laufen für gewöhnlich bis dann.
Überlaufen war es nicht da oben, und die Leute aus der Luftseilbahn zerstreuten sich rasch. Ein Primarschulmädchen und ein etwas älterer Knabe – Geschwister? – vom Skiclub Kandersteg fuhren ebenfalls da hoch, schnallten sich die Langlaufskis an die Füsse und sausten mit der Selbstverständlichkeit und Sicherheit eines Alpinfahrers den Abhang zur Loipe herunter, die sich über die ganze Hochebene erstreckt. Beeindruckend. Kinder wie Hochebene.
Im Angesicht des Wildstrubels drehten wir zu Fuss eine Runde und genossen einmal mehr das Prachtswetter und die Aussicht auf den Gewaltsberg. Ob man da wohl hochwandern oder -klettern kann? Natürlich kann, zumindest einfacher – von der Rückseite her.
Ich kenne da jemanden …

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Normalerweise fährt man als Tourist in Adelboden entweder Richtung Silleren oder Richtung Engstligenalp. Vergleichsweise wenige Leute fahren vom Dorf mit der „Gruppenumlaufbahn“ auf die Tschentenalp. Wann war ich wohl das letzte Mal da oben?
Im Sommer kann man da scheints gut wandern; im Winter ist es dafür im Allgemeinen zu steil. Als Schlittelparadies hat sich die Tschentenalp jedoch einen Namen gemacht. Als wir letzte Woche einen Ausflug da hoch unternahmen, sahen wir neben einigen Skifahrern und Snowboardern auch Schlittler und Airboarder – und selbstverständlich jeweils auch -innen.
Wir gehörten wie einige andere zu jenen, die einfach die traumhafte Aussicht aufs Dorf und das Bergpanorama von Wildstrubel bis Lohner genossen – bei einem kleinen Mittagessen auf der Restaurant-Terasse und in der Après-Ski-Bar. Dies um 11 Uhr, bei Musik von Abba, Boney M. und von anderen Bands, die ich zum Teil nicht so gut kannte. Die beste Partymusik für Ü40, um so richtig zu feiern!
Mit Soft-Drinks.

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Nach 2021 und 2022 waren wir auch letzte Woche wieder in Adelboden in den Ferien. Auch wenn man nicht mit den Ski unterwegs ist, ist es herrlich da. Einmal mehr genossen wir die Gastfreundschaft des Hotels Alpina und konnten uns gut entspannen. Einmal mehr hatten wir bei den Auswahlmenüs die Qual der Wahl, und einmal mehr wurden wir grossteils sehr freundlich bedient. Alleine die „Hotel-Irgendwas“ (früher hiess der Beruf „Hotelfachassistentin“) in Ausbildung hätte einen eigenen Post verdient – mal sehen.
Letztes Jahr habe ich vom Tea Room Schmid geschwärmt (https://derpendler.ch/auswahlmenue-und-haussalat), wo wir dreimal etwas Kleines zu Mittag gegessen hatten. Dieses Jahr ergab es sich nicht, dass wir da mittags eingekehrt wären. Am Dienstag, als wir da waren, war geschlossen. Zumindest am Donnerstag jedoch, zu einem feinen Dessert nach – na ja – einem Getreidestängel zu Mittag, konnten wir uns da reinsetzen.
Die selbe sympathische junge Frau, die uns bereits letztes Jahr bedient hatte, war wieder da. Auf meine Feststellung hin, dass wir zwar sie, sie aber uns aber kaum mehr kennen würde, erwiderte sie ganz lapidar und selbstverständlich, doch, ich hätte ja letztes Jahr über die Haussalate in den Glaskugeln geschrieben. Ok, bin ich also bekannt wie ein bunter Hund.
Was dem Tea Room Schmid übrigens im Vergleich zum letzten Jahr gut gelungen ist: Die viel gerühmte Bergkulisse, die wir da letztes Jahr nie gesehen hatten, präsentierte sich nun wunderbar.
10 Punkte auf TripAdvisor!

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Im Normalfall fährt meine S11 in Winterthur Seen etwas langsamer in den Bahnhof ein und koppelt eine weitere Komposition an. Anschliessend sitze ich nicht mehr ganz vorne, sondern etwa in der Mitte des Zuges. Das ist unter anderem deshalb praktisch, weil ich so im Bahnhof Stadelhofen beim Aussteigen nahe bei Lift und Rolltreppe bin.
Bisweilen kommt es vor, dass in Seen kein Zug zum Ankuppeln steht.
Der letzte Montag war auch so ein Tag: Aktiv bemerkte ich es gar nicht, aber bereits der Umstand, dass ab Winterthur Leute missmutig im Gang standen, hätte mir zu denken geben müssen.
Nun denn: Vor der Einfahrt im Bahnhof Stadelhofen meldete sich der Lokführer, entschuldigte sich, erzählte etwas von „betrieblichen Gründen“ und wünschte uns einen schönen Tag.
Der Tragweite der fehlenden Komposition wurde ich mir erst bei der Ankunft an meinem Bestimmungsbahnhof bewusst:
Statt beim Lift stieg ich jetzt fast ganz am vorderen Ende des Perrons aus …

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Der Skitag ging zu Ende. Mit bestem Wetter gestartet, war es immer stürmischer geworden, so dass wir von unserem Abstecher mit der Gondelbahn auf den Maschgenkamm fast etwas übereilt zurückfuhren, in der Hoffnung, dass man uns nicht unterwegs zwischen Himmel und Erde hängen liesse.
Rechtzeitig kamen wir an. Die Schüler/innen trafen ebenso pünktlich ein, sodass wir nach Flums runter und anschliessend mit dem Zug wieder nach Zürich fahren konnten.
Rechtzeitig kamen wir an. Die Schüler/innen trafen ebenso pünktlich ein, sodass wir nach Flums runter und anschliessend mit dem Zug wieder nach Zürich fahren konnten.
Trotzdem: Herrlich!

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Am Skitag letzte Woche hatte ich die Gesamtverantwortung. Das heisst konkret, dass bei mir alle Fäden zusammenliefen und ich zum Beispiek bei einem Unfall erreichbar wäre und allfällige Entscheidungen treffen könnte.
Dies hiess jedoch nicht, dass ich irgendwo mitten im Skigebiet hätte festsitzen müssen. Nein, ich konnte mich frei bewegen und per Telefon spezielle Situationen managen. Dieses Setting klappte auch dieses Jahr wieder ausserordentlich gut – nicht zuletzt auch dank dem grossen Einsatz einer Lehrerin, die zusammen mit dem SOV, dem Schüler/innen-Organisations-Vorstand, den Tag vorbereitet hatte.
Nun denn: Zusammen mit einem anderen Begleiter wanderte ich von der Prodalp zum Chrüz und weiter zum Tannenboden. Nichts Verrücktes, aber definitiv sehr schön.
An einem der meines Erachtens schönsten Ausblicke überhaupt kommt man nur zu Fuss oder mit Schneeschuhen vorbei: Ohne irgendwelche störenden Bahnen oder übervölkerten Skipisten im Vordergrund sieht man den Walensee, der rechts durch die Churfirsten flankiert wird, und dahinter, ennet der Linthebene, den Ober- und den Zürichsee.
Eben: Bellevue!

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Den Schülerinnen und Schülern, die letzten Freitag wandern, skifahren oder snowboarden würden, war vorgängig und auch im Zug nochmals mitgeteilt worden, dass sie beim ersten Halt des Zuges aussteigen und mit der Gondelbahn ins Skigebiet fahren müssten. Diejenigen, die schlitteln gingen, würden später aussteigen.
Offenbar war nicht allen klar, dass unser Zug auch unterwegs ein paar Mal seine Fahrt verlangsamen oder gar anhalten könnte. So erscheint es im Nachhinein fast schon logisch – oder zumindest ein bisschen nachvollziehbar -, dass drei Mädchen bereits nach 20 Minuten das Gefühl hatten aussteigen zu müssen.
In Wädenswil: Am Zürichsee statt am Walensee …

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Bis zum letzten Mal waren wir mit einem uralten Zug in Richtug Unterterzen und Flums unterwegs gewesen: Acht Wagen, deren Typenbezeichnung ich nicht mal mehr weiss. Dieser Zug hier war zwar ebenfalls alt, bestand aber immerhin aus EW IV, „Einheitswagen 4“, der Wagenklasse also, mit der – dort etwas aufgehübscht – sogar noch einige Intercitys fahren.
Bei uns war indessen nichts aufgehübscht; man sah, dass der Zug normalerweise als Fan-Zug für Fussball-Matches unterwegs ist: Prosaisch eingerichtet, ohne Schnickschnack, mit ab und zu einem Kleber einer Fussball-Mannschaft.
Im Gegensatz zu den alten Wagen haben die EW IV ein geschlossenes WC-System. Die Grösse der Toilette ist jedoch nach wie vor sehr klein bemessen. Wieso auch nicht? Barrierenfreiheit ist in diesen Wagen eh nicht gegeben. Was mich aus gegebenem Anlass dennoch – oder erst recht – wundert:
Wie schafft man es, zu zweit das Zug-WC aufzusuchen, und weshalb?

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„Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.“ Oder, auf eine Zugsreise bezogen, mit dem ersten Meter der Fahrt. Wobei die Zugsreise nicht sehr weit ist: Wir – eine Horde 1.-3.-Klässler und 1.-3.-Klässlerinnen, angeführt von Mitgliedern des Schülerinnen- und Schülerorganisationsvorstands und erwachsenen Begleiterinnen und Begleitern – fahren mit einem Extrazug bis Unterterzen, bzw. Flums, um auf dem Flumserberg als Skifahrer oder Skifahrerin, als Snowboarder oder Snowboarderin, als Wanderer oder Wanderin (doofe weibliche Form, so verkürt) den Tag zu verbringen.
Ich freue mich darauf!

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Er sass da und schaute.
Eine Frau im Rollstuhl war am Sonntagabend in Winterthur in die S26 eingestiegen. Sie fuhr im Rollstuhl und hatte ein elektrisches Zugfahrzeug vorgespannt. Sie hatte sicher nicht wenige Male in einem Thurbo parkiert. Jedenfalls stand sie innert Kürze längs zur Fahrtrichtung, während das elektrische Gefährt quer vor ihr stand. Fast schon souverän hatte sie das gelöst.
Als ich sie das nächste Mal beachtete, hatte sie eine dünne blaue Decke neben sich ausgebreitet, auf der es sich ihr Hund bequem gemacht hatte. Warum dieses Tuch? Warum gerade blau? Ich weiss es nicht. Was jedoch zum Hund zu sagen ist:
Er sass da und schaute. Mit grossen Augen …

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