König
Dieses Jahr hatte meine Frau den Dreikönigskuchen wie letztes Jahr selbst gebacken. Acht Stücke, angeordnet um das grosse Mittelstück. Die ersten Stücke assen wir zum Frühstück, meine Frau, unsere Tochter und ich. Als ich aufbrach, waren weder meine Frau noch ich König, und unsere Tochter war noch nicht so weit. Zum Znüni oder Zvieri packte ich ein weiteres Stück ein. Zu dem Zeitpunkt stand die Chance, König zu werden, bei 1:6. Da unsere Tochter den König nicht hatte, stieg die…
Unerwartet schöne Aussicht
Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich mich manchmal von einem Schulhaus zum anderen begeben muss, um vor Ort zum Rechten zu sehen – sei es bei einzelnen Computern, dem Netzwerk, dem Strom oder auch bei Supportanfragen. Durch die Stadt geht es mal hundert, mal zwei- oder vierhundert Meter. Ich muss die Strasse runter, zwischen Häusern und am Sportplatz vorbei, je nach dem. Manchmal, da führt mich mein Weg auch über die Hohe Promenade. Von da aus sieht man…
Endlich wieder Schnee
Über den Jahreswechsel hatte es heftig getaut: Wo an Weihnachten noch alles weiss gewesen war, schwanden auch die letzten Haufen zusammengestossenen Schnees im Schatten nach und nach. Die Wiesen waren saftig grün, und man musste sich fragen, ob es dies nun gewesen sei mit dem Winter. Nun hat es jedoch tatsächlich nochmals geschneit, auch auf einer Höhe von nicht mal 600 Metern über Meer. Endlich. Bleiben wird der Schnee bei uns nicht, aber weiter oben, in den Skigebieten, wäre es…
Der Aschenbecher
Bei uns am Bahnhof hängt an einem Masten ein Aschenbecher. Wie lange er schon da ist, weiss ich nicht; er gehört wohl zu den Dingen, die man nicht wahrnimmt und die einem erst, wenn man sie mal wahrgenommen hat, nicht mehr nicht auffallen. Nun hängt er also da und ermuntert die Raucherinnen und Raucher, ihre Zigarette da zu entsorgen, bevor sie das Perron betreten. Ich muss mal nachschauen, wie viele Zigarettenstummel trotzdem noch im Gleisbett liegen …
Weihnachts-Lichter
Gestern gegen Abend ging ich mit meiner Frau in Zürich in die Wasserkirche. Dort ist jeweils im Dezember eine Weihnachtskrippe ausgestellt. Eine Weihnachtskrippe mit den weit verbreiteten etwa 30 Zentimeter hohen Figuren mit den Bleifüssen. Im Gegensatz zu jener, die bei uns zu Hause auf dem Sideboard steht, erzählt sie noch etwas von der Geschichte vor und nach der Geburt Jesu. Dazu hat sie auch reichlich Platz: Sie misst in der Länge gewaltige 14 Meter! Wunderschön auch der Detailreichtum! Ein…
Stehen bleiben
Als ich am Samstag mit dem Zug von Rikon her heimfuhr, wusste ich, dass fahrplanmässig – oder flugplanmässig, wie formuliert man das? – die A380 nach Dubai um 14:35 im Flughafen Zürich starten und einige Minuten später übers Tösstal fliegen würde. Es war fast eine Art Wettlauf: Das Flugzeug würde, wie ich mir das vorstellte, entweder über uns hinwegziehen, während ich noch in Rikon wartete, oder aber sich Zeit lassen, bis ich in Ràmismühle-Zell angekommen wäre. Schlechtestenfalls wäre es genau…
Zugsausfall und Umweg
Kaum hatte ich über die praktisch leeren Züge und das ungestörte Reisen geschrieben, erlebte ich gestern – ich war eine halbe Stunde später dran als normal – wieder mal eine Störung im Ablauf: Zuerst fiel die S23 aus, und ich musste in die ziemlich gut besetzte S12 steigen. Nicht tragisch, aber eben nicht die praktisch leere S-Bahn, von der ich geschrieben hatte. Die Meldung, dass ein stehen gebliebener Zug den Bahnbetrieb im Bahnhof Stettbach beeinträchtige, wurde ebenfalls durchgegeben. Was das…
Praktisch leere Züge
Das ist wohl nicht einfach den neuen Corona-Massnahmen geschuldet: Die S23 am Morgen von Winterthur nach Stadelhofen ist in letzter Zeit praktisch leer. Es kann vorkommen, dass ich ein Viererabteil für mich alleine habe, was ja eigentlich schon etwas speziell ist bei einem Zug, der zusätzlich zu den regulären dafür da ist, die Pendler aus der Ostschweiz nach Winterthur und Zürich zu pumpen. An vielen Orten haben nun auch die Weihnachtsferien begonnen. Auch dies ein Grund, weshalb die Reihen sich…
Abstand
Man kann von den Massnahmen des Bundes zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie halten, was man will. In der Schweiz kann man sogar dagegen demonstrieren. Und gegen die Demonstrationen gegen die Massnahmen demonstrieren. Auch Abstimmungen kann man anstossen, Leserbriefe und Kommentare dafür und dawider schreiben: Kein Problem. Das macht bekanntlich eine funktionierende Demokratie – und funktionieren tut sie, unsere Demokratie – aus. Der Bund hat zur Unterstreichung der an einem Ort geltenden Bestimmungen diese auch auf Plakaten verschriftlicht: Man solle Zertifikat und…