Weiterfahrt nicht möglich
Gestern Morgen ertönte in der S23 die Stimme des Lokführers: „Zurzeit ist eine Weiterfahrt nicht möglich. Grund dafür ist eine technische Störung an der Bahnanlage.“ Vorerst nichts weiter. Mitten im Zürichbergtunnel. Auch wenn bald darauf eine andere Stimme darauf hinwies, dass wir mit einigen Minuten Verspätung zu rechnen hätten, war ich nicht so sicher, ob dieser Zug überhaupt aus eigener Kraft den Tunnel jemals wieder würde verlassen können. Andere Züge rauschten vorbei, während wir da standen. Und warteten. Doch da,…
Das Impfmobil
Es existiert wirklich, das Impfmobil. Es handelt sich um einen Kleinbus, der im Kanton herumfährt und Leute impft. Ich habe es letzte Woche gesehen, als es bei unserer Schule parkiert war – blau-weiss und angeschrieben in grossen Lettern. Alle Schulangehörigen konnten sich gratis impfen lassen, auch während der Unterrichtszeiten. Das ist meines Erachtens viel angenehmer – und niederschwelliger – als der Ausflug in ein Impfzentrum. Was mich jedoch schon etwas wunderte: Die Impfung wurde gar nicht im Impfmobil verabreicht, sondern…
Ein Spaziergang
Normalerweise spaziert man miteinander zu Fuss und geniesst so die Landschaft, schwatzt zusammen, erholt sich. Die Dreiergruppe, die mir letzthin begegnete, machte dies etwas anders: Zwei Erwachsene hoch zu Ross, ein Mädchen etwas weniger hoch zu Pony, das Pony gehalten an einem Strick durch die eine Reiterin, waren unterwegs zur Töss. Das Ganze war herrlich anzuschauen, nicht zuletzt, weil auch auf das Mädchen und vor allem auf dessen Pony beim Tempo Rücksicht genommen wurde. Ob das Tier wohl später eine…
Tatort Rämismühle
Mehrere vorgängig an den Häusern aufgehängte Zettel liessen erahnen, was letzte Woche auf uns zu kommen würde: Bei und in einem Haus an meiner Strecke zum Bahnhof wurde gedreht. Es würden verschiedene Szenen zum neuen Zürcher „Tatort“ aufgenommen, hiess es, und dass mit Emmissionen zu rechnen sei. Nun ja: Die ganze Strasse war mit Autos, Transportern und Vans voll gestellt; die Parkplätze waren zuvor eigens abgesperrt worden. Durch die Büsche waren Polizeiautos zu sehen. Sonst schien nicht viel los zu…
Ein zusätzlicher Abend (5)
Im Halbdunkel der einbrechenden Nacht war der Platz der Opfer des Nationalsozialismus in München ziemlich düster. Angesichts dessen, was die Nazis den verschiedenen Menschen, derer hier gedacht wird, angetan hatten, eine ziemlich passende Ambiance: Ein kupferner liegender Kubus mit aufgesetzten Buchstaben zum Gedenken, eine Art grosde Fackel mit – wie mir schien – ewig brennender Flamme. Das Ganze in Gehdistanz vom hell erleuchteten, belebten Odeonsplatz. Eindrücklich!
Ein zusätzlicher Abend (4)
Zwischen Olympiapark und U-Bahn-Station liegt die BMW-Welt. Dort sind viele teure und noch teurere Autos zu bewundern – und auch zu kaufen. Sie liegen definitiv über meinem Budget. Ein BMW wäre sowieso nicht unbedingt die Automarke meiner Wahl. Aber die Isetta: Zum Mini-Auto, das ebenfalls ausgestellt war, passt nur ein Prädikat: „herzig“. Unterwegs dorthin begegnete mir jedoch mitten in der Fussgängerzone ein Mercedes-Cabrio. Ein kleines Cabrio mit einem noch kleineren Mädchen am Steuer. Herzig, das Mädchen und sein Beifahrer, ein…
Ein zusätzlicher Abend (3)
Die Frau am Billettschalter hatte mir kein Retourticket, sondern eine Zonenkarte verkauft. Ich hatte dies auf ihre Erklärung hin so ausgelesen, weil ich flexibel sein wollte. Es durfte auch nicht sein, dass ich ab Odeonsplatz, noch vor 20 Uhr, zurück ins Hotel fuhr. Stattdessen zog es mich einmal mehr – wie schon bei meinem letzten Aufenthalt – zum Olympiapark hinaus. Die Stadions, der Turm, aber auch der künstlich angelegte See faszinieren mich. Dieses Jahr verzichtete ich auf die Aussicht vom…
Ein zusätzlicher Abend (2)
Auf dem Weg durch den Englischen Garten Richtung Innenstadt geriet ich ein wenig weit rechts. Das heisst, ich wollte bewusst einen Schlenker machen, bevor ich dann wieder Richtung „Garten“ einbog. Ich wollte das Amerikanische Konsulat passieren und schauen, was da abends so läuft. Ernüchternd: Nichts. Nicht mal durchgehen darf man da. Auf der anderen Strassenseite jedoch hat es einen Fussweg. Dort war vor knapp einem Jahr ein Kunstwerk errichtet worden: Ein echtes Stück Berliner Mauer, eingerahmt von einer scheusslichen blau-violetten…