Gegenverkehr

Gegenverkehr

Morgens verlasse ich die Wohnung jeweils um 06:45 oder 06:46. Da ich je nach Tempo sechs oder sieben Minuten zum Bahnhof rechnen muss, geht es so schön auf mit der Zeit. Eigentlich würde ich unterwegs noch so gerne auf die Uhr schauen, aber die Fixpunkte fehlen mir – und ändern würde sich sowieso nichts …

Interessant ist jedoch, dass mir immer ähnliche Menschengruppen und Einzelpersonen entgegenkommen, die wohl mit dem Zug Richtung Bauma angekommen sind: Zuerst treffe ich eine kleine Gruppe mit Trottinetts, bzw. Scooters. Heute kreuzten wir uns bei der Unterführung. Anschliessend begegne ich Einzelpersonen, die aus irgend einem Grund pressieren müssen. Heute waren dies eine junge Frau mit Kopfhörer, die zügigen Schrittes unterwegs war, und ein junger Mann mit Arbeitshose, wie sie die Automechaniker tragen. Zum Schluss waren da zwei Frauen mit Regenschirmen, die mir plaudernd entgegenkamen.

Je nach dem, wo ich diesen Gruppen – die Mitglieder unterscheiden sich von Tag zu Tag zwar, aber die Aufteilung in Scooters- Fahrer, Pressante und Trödler bleibt erstaunlich konstant – begegne, weiss ich Bescheid darüber, ob entweder der Zug früher oder später angekommen und/oder ich früher oder später losgelaufen bin. Diese vier Möglichkeiten gibt es ja. Mit dieser gewissen Unsicherheit muss ich leben …

Ich persönlich bin morgens ein Pressanter, auch wenn ich danach drei oder vier Minuten warten muss. Wie mal jemand gesagt hat: „Lieber zää Minute z früe, als eini z schpaat!“

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