Ein Bahnhof ist …
Wenn man Zug fährt, erlebt man so einiges. Sonst hätte ich ja nichts zu schreiben. Manchmal bleibt jedoch auch mir nur ein irritiertes, wenn auch amüsiertes Kopfschütteln. Unterwegs von Scuol-Tarasp ins Oberengadin, stieg in Sagliains ein junger Mann zu. Eine Kundenbegleiterin kam und wollte zu Statistikzwecken wissen, welches der erste Bahnhof gewesen sei, wo er eingestiegen sei. Sein Gemurmel konnte ich nicht recht deuten; offenbar handelte es sich jedoch um eine Bushaltestelle. Darauf erklärte ihm die Frau von der RhB…
Eine rote Lok
Da stand sie, einmal mehr, die RhB-Lok mit der Nummer 624. Am Bahnhof Scuol-Tarasp. Eine ganz normale RhB-Lok im klassischen RhB-Rot. Für die allermeisten Leute eine Lok wie jede andere. Für mich jedoch hat die Lok 624 eine spezielle Bedeutung. Bis letzten Sommer konnte ich meine Foto auf einem ihrer Rückspiegel entdecken. Zur Feier von 50‘000 Facebook-Fans war sie vor etwa sechs Jahren mit Fotos verschiedener Fans verziert worden. Sie war während dieser ganzen Zeit „meine Lok“. Das verbindet über…
Hard to kidnap
Das Ziel unseres Ausflugs ins Oberengadin war Pontresina. Wir wollten von St. Moritz via Stazersee und Stazerwald dorthin spazieren. Als Wanderung – habe ich mir sagen lassen – könne man das wegen der geringen Distanz nicht bezeichnen. Unterwegs kamen wir an einem Restaurant vorbei, das am Wegrand mit einer Tafel ziemlich offensiv für seine Desserts warb: Gross und in dicken Lettern stand da weiss auf schwarz: „Fat people are harder to kidnap! Stay safe!!“. Die Botschaft war klar, die Versuchung…
Emily
Während unseres Aufenthaltes im Engadin kamen wir bei einem Abstecher ins Oberengadin auch in St. Moritz vorbei. Wie jedesmal, wenn ich dort bin, gehörte eine Fahrt mit der irrsinnig langen Rolltreppe vom Bahnhof ins Dorf ebenso dazu wie das Bewundern der teuren, aber doch nicht immer nur schönen Schaufensterauslagen. Ebenso bewundere ich immer Emily: Sie ist eine wahre Schönheit, wie sie da steht und scheint, als würde sie im nächsten Moment fortfliegen. Die Angestellten des Hotels Badrutt‘s Palace sind dafür…
I love Sent
Auf diese Idee muss man erst mal kommen: Im Volg in Sent im Unterengadin kann man Toblerone-Prismen kaufen, die in einer speziellen Banderole stecken. Auf dieser Banderole steht in grossen Toblerone-Lettern „I ❤️ SENT“. Ja, ich weiss: Das kann man online bei www.toblerone.ch so bestellen. Und ja, ich weiss: Das kann man schon lange. Aber wer hat dies für Sent entdeckt? Eine wirklich gelungene – inoffizielle, wie ich annehme – Marketing-Idee!
Ein Schaumstoffball
Bei uns lag gestern Morgen am Bahnhof ein Ball neben dem Gleis. Es war ein orangeroter Schaumstoffball, etwa so gross wie ein Fussball. Wie mochte er wohl dorthin gelangt sein? Wahrscheinlich hatten Kinder damit gespielt und ihn zu weit gekickt oder geworfen. Jedenfalls lag er jetzt dort, vollgesogen mit Wasser vom Regen der letzten Stunden. Wie lange er schon so da lag, weiss ich nicht. Ich rechnete damit, dass der Ball, so nahe er der Schiene lag, vom Rad des…
Hochwasser
Wegen der vielen starken Regenfälle in den letzten Tagen schlucken die Böden nun kein Wasser mehr. Die Seen und Flüsse sind hoch, prall gefüllt bis an den Rand und darüber. Der Vierwaldstätter-, der Bieler- und der Thunersee sind auf Alarmstufe 5 von 5, verschiedene andere Gewässer immerhin auf 4. Obschon wir bei uns von der Töss her nicht gefährdet sind, weil unser Haus genügend weit oberhalb liegt, wird es mir auch etwas bange, wenn ich sehe, welch reissender Fluss da…
Meisterfeier
Am Sonntagabend war das Wetter schlecht. Keine geeigneten Voraussetzungen also, um zusammen den Fussball-Europameister zu feiern. Ausser, wenn man irgendwo unterstehen kann, zum Beispiel bei unserem Schulhaus. Die Spuren einer solchen spontanen Feier begegneten uns am Montag: Von unserem Hausdienst schon mal schön zusammengestossen lagen da Flaschen, Becher und Abfall. So viel Kehricht müsste meines Erachtens auch bei einer improvisierten Meisterfeier nicht sein. Was mich zur Frage bringt: Wenn nun Italien die UEFA EM 2020 gewonnen hat, ist das Land…
Maturfeiern
Bereits zum zweiten Mal fanden bei uns die Maturfeiern nicht so statt wie gewohnt; Statt dass alle Klassen gemeinsam ihren Schulabschluss in der Kirche Neumünster erlebt hätten, begleitet von Freunden und Angehörigen und die Feier umrahmt vom grossen Schulorchester und der Band, wurden sie häppchenweise, Klasse für Klasse, im relativen Schnellzugtempo bei uns im Saal verabschiedet. Schülerbands und Big Band sorgten für den musikalischen Teil, während zwei Redner sich auf die verschiedenen Feiern verteilten: Einer letzten Donnerstag, der andere am…